Gemeinsam mit Influencern und Kinder- und Familienverbänden hat die Bertelsmann Stiftung die Initiative „#StopptKinderarmut“ in den sozialen Medien gestartet. Man hoffe auf eine breite Diskussion und wolle Kinder und Jugendliche ermutigen, auch selbst offen über das Thema zu sprechen, hieß es am Montag zu Beginn der Kampagne. „Armut darf kein Tabu sein und kein junger Mensch kann etwas dafür, wenn er in armen oder schwierigen Verhältnissen groß wird.“ Nach einer Analyse der Stiftung ist mehr als jeder fünfte Heranwachsende unter 18 Jahren in Deutschland von Armut betroffen - rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche.
Im Rahmen der Initiative wollen prominente Influencer ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen zum Thema Kinderarmut teilen. Unter „www.stopptkinderarmut.org“ sollten über mehrere Wochen hinweg Videos der Youtuber eingestellt werden, kündigte die Stiftung in Gütersloh an. Es gebe zudem Infos, Daten und Anregungen zum Thema für Kinder, Erwachsene und Lehrkräfte sowie Hinweise zu Anlaufstellen für Jungen und Mädchen „mit Kummer oder Sorgen“.
Um betroffenen Jugendlichen Gehör zu verschaffen, engagieren sich etwa die Youtuber JustCaan oder Abdel, die als Kinder selbst in finanzieller Armut aufgewuchsen. Mit von der Partie sind Rapper Matondo oder auch Leeroy Matata, der mit seinem Format „Leroy Will's Wissen“ ein Millionenpublikum erreicht. In den Videos geht um finanziellen Mangel, Mobbing - etwa weil man sich angesagte Klamotten nicht leisten kann -, ein Aufwachsen im Heim oder Zusammenhänge zwischen Flucht, Migration und Armut.
Stiftungsexpertin Antje Funcke betonte: „Armut überschattet das Leben von Millionen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland.“ Niemand solle sich allein gelassen fühlen. Die Initiative solle auch zeigen: „Kinderarmut geht uns als Gesellschaft alle an“.
3 Aug. 2020
Bertelsmann Stiftung startet Initiative #StopptKinderarmut
Die Bertelsmann Stiftung hat die Initiative „#StopptKinderarmut“ in den sozialen Medien gestartet – in Kooperation mit Influencern sowie Kinder- und Familienverbänden. Die Kampagne soll zeigen: „Kinderarmut geht uns als Gesellschaft alle an.“
dpa
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