Am Berliner Flughafen Tegel ist am Mittwoch der dänische Rechtsextremist Rasmus Paludan festgenommen worden. Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport bestätigte die Festnahme des Politikers in einem Tweet. Der Vorsitzende der neonazistischen Partei „Stram Kurs“ (Strammer Kurs) plante offenbar eine Koranverbrennung im Berliner Bezirk Neukölln.
Der Rechtsextremist versuchte bereits am Dienstag, für seine islamfeindliche Aktion in Berlin einzureisen, wurde jedoch abgefangen – ihm wurde die Einreise untersagt. Paludan kehrte daraufhin nach Kopenhagen zurück. Mit seiner erneuten Einreise sei er „nach §95 Abs. 1 Nr. 3 Aufenthaltsgesetz strafbewehrt“ und deshalb festgenommen worden, teilte die Senatsverwaltung mit.
Es handelt sich nicht um die erste islamfeindliche Aktion und Festnahme des rechtsextremistischen Politikers. Paludans rechtsextreme Partei „Stram Kurs“ wurde 2017 gegründet. Der bekannte Neonazi provoziert seither regelmäßig Migranten und Muslime und veranstaltet islamfeindliche Aktionen in Gebieten, in denen zahlreiche Bürger mit ausländischen Wurzeln leben.
Im südschwedischen Malmö gab es Ende August gewaltsame Proteste, nachdem schwedische Behörden Paludan festgenommen hatten. Der Extremist kam trotz Einreiseverbot nach Malmö, um antimuslimische Proteste anzuführen und Koranexemplare zu verbrennen.
Paludan hatte im April vergangenen Jahres bei einer islamfeindlichen Protestaktion in Kopenhagen Korane geschändet. Daraufhin kam es zu tagelang anhaltenden Ausschreitungen in mehreren Kopenhagener Stadtteilen. Autos und Müllcontainer wurden angezündet, es gab zahlreiche Festnahmen.