01.07.2021, Berlin: Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, spricht auf der Bundespressekonferenz über die Entwicklung der Corona-Pandemie und Einreiseverordnungen. (dpa)
Folgen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will einem Zeitungsbericht zufolge 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen für das kommende Jahr beschaffen. „Somit würde für Deutschland samt Sicherheitsreserve mit einer Versorgung von etwas mehr als zwei Dosen pro Einwohner gerechnet“, zitierte das „Handelsblatt“ aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums für das Bundeskabinett.

Es sei ratsam, „rechtzeitig weitere Impfstoffmengen für den Schutz gegen Mutationen und für Auffrischungsimpfungen zu sichern“, heißt es demnach in dem Bericht. So könnten mögliche Lieferausfälle oder andere unvorhergesehene Probleme wie etwa bei der Impfstoff-Sicherheit abgefedert werden. Insgesamt rechnet das Ministerium demnach mit Kosten in Höhe von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2022.

Die Impfstoffmenge verteilt sich dem Bericht zufolge auf mehrere Hersteller. Die EU hatte bereits einen Vertrag mit Biontech und Pfizer über Lieferungen von bis zu 1,8 Milliarden Dosen bis 2023 geschlossen. Davon sollen laut dem Bericht 84,4 Millionen im Jahr 2022 an Deutschland gehen.

Darüber hinaus plant Spahn dem Bericht zufolge mit 31,8 Millionen Impfstoffdosen des mRNA-Impfstoffs von Moderna und 18,3 Millionen Dosen des Vektor-Impfstoffs von Johnson & Johnson. Weitere 70 Millionen Dosen verteilen sich auf die Impfstoffe der Hersteller Sanofi (42 Millionen), Novavax (16,3 Millionen) und Valneva (elf Millionen).

Der Impfstoff des deutschen Herstellers Curevac, der in einer abschließenden Studie nach Unternehmensangaben nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent erzielte, findet sich nicht in den Plänen wieder. Auch das Präparat von Astrazeneca ist nicht genannt.

Der Chef des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI), Dominik Stillfried, lobte die Pläne. „Sie bedeuten, dass die Zeit des Impfstoffmangels dem Ende zugeht“, sagte Stillfried dem „Handelsblatt“. „Vertragsarztpraxen sollten bei Bestellungen für Auffrischimpfungen künftig mit verlässlichen Belieferungen rechnen können.“

AFP