16. September 2024, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Das Bild zeigt einen Beamten der Bundespolizei am deutsch-polnischen Grenzübergang. / Photo: DPA (dpa)
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Mehrere EU-Staaten haben einem Bericht zufolge im Jahr 2024 nur einen Bruchteil derjenigen Flüchtlinge aus Deutschland zurückgenommen, für die sie eigentlich zuständig wären. Wie die „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe) unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) berichtete, stimmte etwa Italien im vergangenen Jahr in 10.402 Fällen sogenannten Übernahmeersuchen Deutschlands zu – nur drei Geflüchtete wurden aber tatsächlich aus Deutschland nach Italien überführt.

Auch andere EU-Staaten nahmen laut den von der „Bild“ zitierten Bamf-Zahlen im vergangenen Jahr nur einen Bruchteil der Flüchtlinge zurück, für die sie eigentlich zuständig wären. Demnach stellte Deutschland an Griechenland 15.453 Übernahmeersuchen, nur 219 wurden akzeptiert - und lediglich 22 Flüchtlinge wurden tatsächlich von Deutschland nach Griechenland überstellt.

Von den 8090 von Deutschland an Bulgarien gestellten Übernahmeersuchen wurden 3297 akzeptiert, aber nur 290 Personen abgeschoben. An Kroatien stellte Deutschland 14.068 Übernahmeersuchen, 12.932 Ersuchen wurde von Kroatien zugestimmt, 533 Flüchtlinge wurden tatsächlich überstellt.

Mit Übernahmeersuchen fordert ein europäisches Land einen anderen Staat auf, einen Asylbewerber zurückzunehmen, für den es nach den Regeln des Dublin-Abkommens zuständig ist. Das Dublin-Abkommen zum Umgang mit Asylbewerbern in der EU und weiteren europäischen Staaten sieht vor, dass Flüchtlinge ihren Asylantrag grundsätzlich in dem Land stellen müssen, in dem sie als erstes europäischen Boden betreten.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann folgte in der „Bild“ angesichts der Zahlen einen „Politikwechsel in der Migrationspolitik“. Die Bamf-Zahlen sprächen für sich, sagte Linnemann und fügte an: „Wir müssen die illegale Migration nach Deutschland stoppen und an den deutschen Grenzen zurückweisen.“

TRT Deutsch und Agenturen