Einige Polizeifahrzeuge und Rettungswagen stehen in der Nähe eines Tatortes vor einem Park. / Photo: DPA (dpa)
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Bei einem Messerangriff sind in einem Park im bayerischen Aschaffenburg am Mittwoch zwei Menschen getötet worden. Bei den Opfern handelt es sich um einen 41-jährigen Mann und einen zwei Jahre alten Jungen, wie die Polizei in Würzburg mitteilte. Zwei weitere Menschen kamen mit schweren Verletzungen zur Behandlung in ein Krankenhaus. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach von einem „entsetzlichen Tag“.

Ein 28-jähriger Tatverdächtiger mit afghanischer Staatsbürgerschaft wurde in der Nähe des Tatorts festgenommen. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Die Ermittlungen liefen „auf Hochtouren“, hieß es. Der tödliche Angriff ereignete sich nach Polizeiangaben gegen 11.45 Uhr im Park Schöntal. Die Polizei war mit zahlreichen Kräften im Einsatz.

Die Beamten sprachen zunächst von zwei festgenommenen Verdächtigen. Bei einem davon handelte es sich aber um einen Zeugen, wie sie später erklärten. Er wurde vernommen. Die Beamten gingen nicht von weiteren Tätern aus. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, hieß es. Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt, wodurch auch der Bahnverkehr beeinträchtigt wurde.

Regierungschef Söder zeigte sich betroffen. „Heute ist ein entsetzlicher Tag für ganz Bayern“, erklärte er. „Wir trauern um ein kleines, unschuldiges Kind, das tödlich verletzt wurde. Wir trauern um einen Helfer, der seine Zivilcourage mit dem eigenen Leben bezahlt hat.“ Es tue „einfach nur weh“, fügte Söder hinzu. Landesinnenminister Joachim Herrmann kündigte für den späten Nachmittag eine Pressekonferenz in Aschaffenburg an.

CSU-Landtagsfraktionschef Klaus Holetschek erklärte, der Angriff sorge bei ihm „für Trauer, Mitgefühl für die Opfer aber vor allem für Wut“. „Letztendlich muss der Staat mit aller Konsequenz seine Bürgerinnen und Bürger schützen - es darf keine falsch verstandene Toleranz mehr geben“, erklärte er.

Der Landtagsfraktionschef der in Bayern mit der CSU regierenden Freien Wähler, Florian Streibl, sprach den Angehörigen der Toten und Verletzten seine „tief empfundene Anteilnahme“ au. Zugleich forderte er, „die Hintergründe der Tat so rasch wie möglich aufzuklären“.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich „zutiefst erschüttert“ über die „furchtbare Gewalttat“. Sie sprach den Hinterbliebenen ihr „tiefes Mitgefühl“ aus.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem „fürchterlichen Mordanschlag“. Er sei „in Gedanken bei den Angehörigen“, sagte Habeck beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Er wünschte den Betroffenen und ihren Familien „alle Kraft der Welt“.

AFP