Die Landespressekonferenz Sachsen (LPK) hat die Nichtzulassung eines Journalisten der Chemnitzer „Freie Presse“ zum AfD-Landesparteitag am Wochenende in Löbau verurteilt. Die AfD wolle der Zeitung de facto vorschreiben, einen anderen Berichterstatter zum Parteitag zu schicken, teilte die LPK am Donnerstag in Dresden mit. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die AfD versucht, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen. Die sächsische AfD möchte wie jede andere Partei behandelt werden. Dieses Vorgehen gegen die Pressefreiheit zeigt aber, dass sie nicht wie jede andere Partei ist“, erklärte LPK-Chef Kai Kollenberg. „Die Verweigerung von Akkreditierungen sollte nicht zum Repertoire der AfD gehören.“ Zuvor hatte die „Freie Presse“ den Ausschluss ihres Kollegen per Twitter vermeldet. Zunächst habe ein AfD-Sprecher dies damit begründet, dass das Platzkontingent ausgeschöpft und die Anmeldung per Email zu spät gekommen sei. Dies sei unzutreffend, weil spätere Anmeldungen berücksichtigt wurden.
AfD bot Akkreditierung eines anderen Journalisten an
Nach einer Intervention der LPK habe die AfD eingeräumt, dass der Korrespondent als Person abgelehnt werde - ohne jede weitere Erklärung. „Das widerspricht der in dieser Demokratie festgeschriebenen Freiheit der Presse“, kommentierte FP-Chefredakteur Torsten Kleditzsch den Vorgang. Der „Freien Presse“ sei angeboten worden, einen anderen Journalisten zu schicken. Dies lehne die Redaktion ab.
„Die sächsische AfD achtet und respektiert die Pressefreiheit, einschließlich Kritik an ihrer Arbeit. Auch die ‚Freie Presse‘ hat die Möglichkeit über den Landesparteitag am Wochenende zu berichten“, teilte AfD auf Anfrage mit. Die Personalie sei jedoch abgelehnt worden, „weil es Verdachtsmomente gibt, die auf enge Verknüpfungen zur gewalttätigen Antifa schließen lassen“.