Das Robert-Koch-Institut rechnet mit weiter stark steigender Inzidenz und warnt vor der Ausbreitung der britischen Virusvariante. (dpa)
Folgen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24.300 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 201 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 22.657 Neuinfektionen und 228 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.30 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 134,2 – und damit etwas über dem Niveau vom Vortag (132,3).

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.833.173 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.535.000 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 76.543.

Anteil der britischen Virusvariante schon bei fast 90 Prozent

Die hochansteckende Corona-Mutante aus Großbritannien macht zudem schon fast 90 Prozent aller Infektionen in Deutschland aus. Nach den RKI-Angaben gingen in der vergangenen Woche rund 88 Prozent der in Laboren untersuchten Proben auf die Virusvariante B.1.1.7 zurück. Zwei Wochen zuvor waren es erst 72 Prozent und in der letzten Februarwoche erst knapp die Hälfte.

Der Anteil der zuerst in Großbritannien aufgetretenen Corona-Variante, die deutlich ansteckender ist als die Ursprungsvariante des Coronavirus und offenbar auch zu schwereren Verläufen führt, steigt laut RKI weiter. Daher sei insgesamt „eine stark steigende Inzidenz von Covid-19-Fällen in Deutschland“ zu erwarten, erklärte das Institut. Damit einher gingen auch eine steigende Belastung des Gesundheitssystems und eine steigende Zahl belegter Intensivbetten in den kommenden Wochen.

Die Daten basieren auf einer Teilmenge der Sars-CoV-2-positiven Proben, die von Laborverbunden untersucht wurden. Die oft als britische Corona-Variante bezeichnete Mutante B.1.1.7 war Ende vergangenen Jahres in England entdeckt worden. Die bislang zugelassenen Corona-Impfstoffe sind auch gegen B.1.1.7 wirksam.

dpa