1. Mai 2021, Berlin: Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizisten (dpa)
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Bei den 1. Mai-Demonstrationen in Berlin sollen zwei türkische Journalisten der Nachrichtenagentur Anadolu (AA) angegriffen worden sein. Die Vorfälle hätten sich im Bezirk Neuköln ereignet, wie AA am Montag berichtete.

AA-Journalist Erbil Başay sagte, er habe gemeinsam mit seinem Kollegen Cüneyt Karadağ versucht, die Demonstrationen zum Tag der Arbeit auf Video aufzunehmen. Als es in der Sonnenallee zu Ausschreitungen gekommen sei, hätten beide das Geschehen verfolgt. „Die Demonstranten warfen Steine und Flaschen auf die Polizei, die mit äußerster Härte gegen die Teilnehmer der Proteste reagierte“, schilderte er. Bei dem Gedränge seien beide Journalisten zwischen die Fronten geraten.

Während die Beamten versucht hätten, einen Demonstranten festzunehmen, habe er Aufnahmen des Geschehens machen wollen. „In dem Moment kam ein Polizist und versuchte, meine Aufnahmen zu behindern, indem er mich mit seiner Faust schlug.“
In der Hitze des Gefechts habe er den Schmerz und die Verletzungen im Gesicht nicht bemerkt, so Başay weiter. „Am nächsten Tag sah ich, dass meine Lippen angeschwollen waren und es aufgrund des Faustschlags zu einem Bluterguss gekommen war“, führte er aus. Obwohl bereits zwei Tage seit dem Vorfall vergangen seien, habe er immer noch Schmerzen.
Auch Karadağ habe versucht, Fotos von den Demonstrationen zu machen. „Als die Ereignisse eskalierten und es zu Ausschreitungen kam, ging die Polizei mit aller Härte vor“, sagte er. Er habe vergeblich versucht, sich hinter einer Tür in Sicherheit zu bringen und sei von einem Pflasterstein am Fuß getroffen worden. „Danach habe ich aufgrund der Schmerzen für eine Weile aufhören müssen, Fotos zu machen.“ Doch er habe kurze Zeit später die Zähne zusammengebissen und sei seiner journalistischen Tätigkeit weiter nachgegangen. Die Schmerzen an seinem Fuß habe er auch am Tag danach noch gespürt.

TRT Deutsch