„Zeugen für ein neues Leben“ – unter diesem Motto hat die katholische Kirche in Frankreich am Sonntag erstmals der Opfer von sexueller Gewalt und Machtmissbrauch innerhalb der Institution gedacht. Dabei wurde der Tag des Gebetes von jedem Bistum individuell gestaltet, wie das Portal „domradio.de“ mit Verweis auf die französische Zeitung „La Croix“ berichtete. Der Gebetstag war im März 2021 von französischen Bischöfen angesichts der Missbrauchsskandale in dem Land beschlossen worden.
Vergangenes Jahr waren in Frankreich zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch aufgedeckt worden. So hatte im Oktober der Präsident der Unabhängigen Missbrauchskommission in der Kirche (CIASE), Jean-Marc Sauvé, die Zahl der Missbrauchsopfer in der katholischen Kirche in Frankreich seit 1950 als etwa 330.000 angegeben.
Laut „domradio.de“ fanden an dem Gedenktag in Nantes ein Kreuzweg und die Enthüllung einer Gedenktafel statt. In Toulouse soll es eine „Gebetszeit mit und für die Opfer sexuellen Missbrauchs“ gegeben haben. Zudem sei auch im Fernsehen eine Messe übertragen worden.