23. Juni 2022: Belgien: Kyriakos Mitsotakis / Photo: DPA (dpa)
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Die türkische Minderheit in Westthrakien hat den jüngsten Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis in der Region scharf kritisiert. In einer Erklärung vom Montag warf der Europäische Verband der Westthrakien-Türken (ABTTF) dem Regierungschef vor, die Belange der Minderheit zu ignorieren.
Mitsotakis hatte am vergangenen Freitag und Samstag dem westlichen Teil Thrakiens einen zweitägigen Besuch abgestattet. Die Region ist Heimat einer muslimisch-türkischen Minderheit von rund 150.000 Personen.
Mitsotakis sei in Alexandroupoli und Komotini nicht auf die Verletzung der Rechte der Westthrakien-Türken eingegangen, monierte der ABTTF-Vorsitzende Halit Habipoğlu. Der griechische Regierungschef habe zudem keine konkreten Pläne für eine Entwicklungsstrategie in der Region vorgelegt. Nötig sei Autonomie für die Minderheit bei Religions- und Bildungsfragen, so Habipoğlu

Die Rechte der Westthrakien-Türken sind im Vertrag von Lausanne 1923 geregelt. Doch im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Situation in der Region ernsthaft verschlechtert. Dafür wurde Griechenland unter anderem vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt. Athen weigert sich jedoch, entsprechende Urteile umzusetzen.

TRT Deutsch