07.01.2023, Ukraine, Bohorodychne: Eine Kuppel liegt auf dem Boden vor der orthodoxen Kirche. / Photo: DPA (dpa)
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Nach Angaben der Ukraine hat Russland in der Nacht mehrere Städte im Land beschossen und die von Kremlchef Putin verhängte Feuerpause nicht eingehalten. Es wurden mehrere Regionen betroffen, aber keine Todesopfer gemeldet. Der ukrainische Energieversorger DTEK meldet auch einen Angriff auf ein Wärmekraftwerk in der Weihnachtsnacht. Das russische Verteidigungsministerium widerspricht und behauptet, ukrainische Angriffe abwehren und Dutzende ukrainischer Soldaten töten zu haben. Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht mehrere Städte im Land beschossen. Betroffen war unter anderem ein Stadtviertel von Cherson. „Für die Attacke haben sie Brandmunition verwendet“, teilte der Militärgouverneur der Region, Jaroslaw Januschewitsch, am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit. Die Genfer Konvention verbietet den Einsatz von Brandmunition gegen zivile Objekte. Feuerpause wurde nicht eingehalten

Laut Januschewitsch endete die Attacke ohne Tote und Verletzte. Aus anderen Regionen hingegen wurden Opfer gemeldet. In Charkiw ist demnach eine Person bei nächtlichen Angriffen gestorben. Im Gebiet Donezk wurden die Städte Kramatorsk und Kostjantyniwka von Raketen getroffen. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kyrylo Tymoschenko, sind bei den Angriffen in der Region Donezk acht Menschen verletzt worden, eine Person kam ums Leben. Angriffe wurden zudem auf Saporischschja und mehrere Ortschaften im Gebiet Dnipropetrowsk gemeldet. Am Sonntag meldete außerdem der ukrainische Energieversorger DTEK, dass in der orthodoxen Weihnachtsnacht vom 6. auf den 7. Januar ein Wärmekraftwerk beschossen worden sei. Der Schaden sei aber schnell behoben worden. Die einseitige Feuerpause endete am Samstagabend um 22.00 Uhr (MEZ). Kiew warf Russland vor, sich nicht an die Waffenruhe gehalten zu haben. „Wir erwarten eine Intensivierung der Kämpfe“ Journalisten vor Ort berichteten, dass es am Samstag kaum Anzeichen für eine Beruhigung der Kämpfe gegeben habe. „Nach Mitternacht hat der Feind sieben Raketenangriffe auf Kramatorsk und zwei auf Kostjantiniwka gestartet“, sagte der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kirilenko. Das russische Verteidigungsministerium betonte am Samstag, es habe die Kampfpause eingehalten, aber eine Reihe von ukrainischen Angriffen abgewehrt und Dutzende ukrainischer Soldaten getötet. Kiew hatte von vornherein bezweifelt, dass Moskau es mit der Waffenruhe ernst meinte, und sie als Vorwand Russlands bezeichnet, um nach einer Reihe von Rückschlägen seine Streitkräfte neu zu formieren. Der Regionalgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, erklärte derweil, Russland habe seine Truppen aus der besonders schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut in die Stadt Kreminna verlagert. „Wir erwarten eine Intensivierung der Kämpfe“, sagte er nun.

Agenturen