Ein Video von einer Massenschlägerei vor einem Nobelhotel in Wien lässt weiterhin die Wogen hochgehen. Darin sind mehrere Männer zu sehen, die sich zwischen mehreren Autos mit ukrainischem Kennzeichen und Taxis streiten. In dem Vorfall vom 25. Mai waren auch zwei türkischstämmige Taxifahrer verwickelt.
Das Video zeigt, wie die zwei türkischstämmigen Taxifahrer von vier mutmaßlichen Ukrainern attackiert und verletzt werden. Einer davon wird bewusstlos geschlagen. Der 47-jährige Taxifahrer wurde später mit Verdacht auf Brüche im Kopfbereich ins Krankenhaus eingeliefert. Die Angreifer flüchteten nach der Tat mir ihren Autos.
Nun ermittelt die Polizei nach den Angreifern. Ein politisches Motiv wird ausgeschlossen. Nach Medienberichten soll mindestens einer der identifizierten Beteiligten über Kampfsporterfahrung verfügen.
Auslöser der Schlägerei war ein Parkplatz-Streit, wie die Polizei gegenüber der Zeitung „Österreich“ bestätigte. Zwei schwarze SUVs mit ukrainischem Kennzeichen standen demnach vor dem Nobelhotel Bristol bei der Wiener Staatsoper im Halteverbot. Als Taxifahrer sie darauf aufmerksam gemacht hätten, sei die Lage eskaliert.
Der türkische Botschafter in Wien, Ozan Ceyhun, teilte mit, dass einer der betroffenen Taxifahrer ein Österreicher türkischer Herkunft sei – der andere ein türkischer Staatsbürger. Nach eigenen Angaben traf sich Ceyhun bereits mit den beiden Fahrern. Er betonte, die weitere Aufarbeitung des Vorfalls verfolgen zu wollen.
Wie die Polizei bekannt gab, gibt es für die gesuchten Ukrainer keinen Auftrag der Justiz für eine Fahndung. Nach den Verdächtigen werde derzeit lediglich wegen „Raufhandels“ gesucht. Österreichweit würden Hotelreservierungen und Melderegister überprüft.
Der Wiener FPÖ-Chef, Stadtrat Dominik Nepp, fordert umgehende Konsequenzen. In einer Pressemitteilung betont er: „Kräftige junge ukrainische Männer sollen ihr Land verteidigen und nicht wahllos Bürger attackieren, die sie zum Einhalten der Regeln im Zusammenleben ermahnen.“ Und weiter: „Diese mutmaßlichen Deserteure und Wehrdienstverweigerer sind rasch auszuforschen und umgehend in die Ukraine abzuschieben.“ Mehr zum Thema: Wahlkampf: Schlägerei bei Auftritt des rechtsradikalen Publizisten Zemmour