Tiktok-Deal: Eigentümer wussten nichts von Fünf-Milliarden-Spende / Photo: DPA (dpa)
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Das chinesische Online-Netzwerk TikTok lässt Nutzern in der EU künftig die Wahl, ob sie personalisierte Empfehlungen sehen möchten oder nicht. Dies geschehe “im Rahmen unserer Bemühungen, die DSA-Anforderungen zu erfüllen”, teilte TikTok am Freitag mit. Das neue EU-Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act - DSA), das am 25. August in Kraft tritt, sieht für Online-Dienste, Verkaufsplattformen und Suchmaschinen strengere Regeln vor.

Personalisierte Empfehlungen optional

Die von TikTok angebotenen personalisierten Empfehlungen basieren auf Nutzerdaten und zeigen Beiträge an, die den mutmaßlichen Interessen der Nutzer entsprechen. Kritiker sehen darin einen Datenklau und prangern die individuell zugeschnittenen Empfehlungen als süchtig machend an. Wer die Funktion abschaltet, soll künftig Beiträge aus seiner Region oder international beliebte Videos vorgeschlagen bekommen.

Einfacheres Melden von illegalen Inhalten

TikTok will außerdem das Melden mutmaßlich illegaler Inhalte erleichtern. Dabei können Nutzer auswählen, wie sie bestimmte Beiträge einschätzen, etwa als “Hassrede, Belästigung oder Wirtschaftskriminalität”. Wenn ein Beitrag zurückgezogen wird, will TikTok künftig die Gründe dafür offenlegen. Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren sollen keine personalisierte Werbung mehr zu sehen bekommen.

EU-Kommissar mahnt TikTok

EU-Industriekommissar Thierry Breton hatte TikTok Mitte Juli gemahnt, seine Anpassung an die neuen Regeln zu beschleunigen.

Die App TikTok ist nach eigenen Angaben die führende Plattform für mobile Kurzvideos. Sie wird weltweit von mehr als einer Milliarde Menschen genutzt, in der EU sind es etwa 125 Millionen Nutzer. Sie war von dem chinesischen Unternehmen ByteDance gestartet worden.

Kritiker werfen dem Unternehmen vor, Journalisten ausspioniert und geortet zu haben, Benutzerdaten nach China übermittelt und während der russischen Invasion in der Ukraine Zensurmaßnahmen zugunsten Russlands ergriffen zu haben. Das Unternehmen weist dies zurück.

AFP