Dem französischen Zementhersteller Lafarge droht wegen seiner inzwischen eingestellten Geschäfte in Syrien ein Verfahren wegen des Verdachts auf Terrorfinanzierung. Wie es in der Nacht auf Samstag aus Justizkreisen hieß, fordert die französische Anti-Terrorstaatsanwaltschaft einen Prozess.
Dabei geht es um angebliche Taten im Zeitraum von 2012 bis 2014. Auch sieben Personen aus der damaligen Führungsetage beziehungsweise der Sicherheitsabteilung von Lafarge sowie zwei syrische Mittelsmänner sollen demnach auf die Anklagebank. Ermittlungen zum Vorwurf der Verbrechen gegen die Menschlichkeit gingen weiter, hieß es.
Trotz des Bürgerkriegs hatte der Zementhersteller im Norden Syriens bis 2014 ein Werk betrieben. Um das Geschäft aufrechtzuerhalten, zahlte das örtliche Unternehmen Gelder in Millionenhöhe an bewaffnete Gruppen. Zu dieser Zeit waren in Nordsyrien unter anderem die Terrormiliz Daesh und Ableger der Terrorgruppe Daesh aktiv.
Nachrichtenagentur Anadolu und TRT enthüllten wichtige Dokumente
Die im November 2021 veröffentlichte „TRT World“-Dokumentation „The factory“ und von der Nachrichtenagentur Anadolu (AA) im September 2022 enthüllte Dokumente brachten brisante Details ans Tageslicht. Dabei wurden unter anderem Machenschaften des französischen Geheimdienstes offengelegt. Dieser war offenbar in Geschäfte mit Daesh involviert.
