Der irakischstämmige Salwan Momika hat am Freitag vor der iranischen Botschaft in Stockholm trotz Protest anwesender Bürger erneut den Koran öffentlich geschändet. Dabei wurde der Mann von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Momika wischte zunächst seine Füße an einem Bild des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und an der iranischen Flagge ab. Dann zündete er den Koran, ein Foto von Raisi sowie die Flaggen von Iran und Irak an.
Der Iraker Salwan Najem unterstützte Momika bei der Koranverbrennung. Aus den Reihen der Demonstranten griff eine Frau mit einem Feuerwehrschlauch in die islamfeindliche Aktion ein. Die Polizei überwältigte die Frau und nahm sie in Gewahrsam.
Momika und Najem verließen den Ort des Geschehens in einem gepanzerten Polizeifahrzeug. Sie wurden von 20 Polizeifahrzeugen, darunter 10 Panzerwagen, und etwa 100 Polizisten begleitet.
Koranschändungen in Schweden und Dänemark
In Schweden und Dänemark ist es in letzter Zeit vermehrt zu Angriffen auf das heilige Buch der Muslime gekommen. Allerdings gibt es auch Widerstand gegen die Genehmigung solcher Provokationen.
In den schwedischen Städten Malmö, Norköpin und Jönköping sowie in der Hauptstadt Stockholm waren schon im vergangenen Jahr während der Osterfeiertage Koranverbrennungen zugelassen worden.
Der dänische Rechtsextremist Rasmus Paludan hatte im Januar zunächst vor der türkischen Botschaft in Stockholm und wenige Tage später vor der türkischen Botschaft in Kopenhagen ein Koran-Exemplar verbrannt.
In Stockholm zündete Salwan Momika Ende Juni am ersten Tag des islamischen Festes Eid al-Adha unter Polizeischutz den Koran vor einer Moschee an.
Drei Wochen später schändete er vor der irakischen Botschaft den Koran und die irakische Flagge mit Fußtritten – wieder unter Polizeischutz. Die islamfeindliche Aktion wiederholte er Ende Juli in Stockholm und vor dem schwedischen Parlament.
Der Iraner Bahrami Marjan verbrannte den Koran unter Polizeischutz Anfang August auf dem Ängbybadet in Stockholm.