Weil immer mehr Migranten über Belarus nach Deutschland kommen, ermitteln deutsche Behörden nach Informationen der „Bild am Sonntag“ offenbar gegen den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko. Die Zeitung hatte aus Sicherheitskreisen erfahren, dass die Behörden Lukaschenko der organisierten Schleusung von Migranten verdächtigen. Demnach kamen laut Zahlen der Bundespolizei seit August fast 4000 Flüchtlinge über Belarus und Polen nach Deutschland, allein in der ersten Oktoberwoche waren es 1183.
Allein am vergangenen Freitag hatte die Bundespolizei laut dem Bericht 291 unerlaubte Einreisen an der deutsch-polnischen Grenze festgestellt. Es handelte sich demnach überwiegend um Menschen aus dem Irak und Syrien. Viele davon hatten zuvor Studentenvisa für Belarus erhalten. Nach der Ankunft in Minsk wurden sie der Zeitung zufolge von Sicherheitskräften an die polnische EU-Außengrenze gebracht. Gelingt ihnen der Übertritt, reisen viele nach Deutschland weiter.
Hintergrund der aktuell zunehmenden Einreisen nach Deutschland ist der Flüchtlingsstreit mit Belarus. Polen sowie Litauen und Lettland beklagen seit einigen Monaten die vermehrte Ankunft von Migranten vor allem aus dem Nahen Osten an ihren Grenzen zu Belarus.
Die EU geht von einer Vergeltungsaktion des belarussischen Machthabers Lukaschenko für Brüsseler Sanktionsbeschlüsse aus. Es wird vermutet, dass die belarussischen Behörden die Migranten gezielt ins Land holen und an die Grenzen zu den östlichen EU-Staaten schleusen.
10 Okt. 2021
„Schleusung von Migranten“: Deutsche Behörden ermitteln gegen Lukaschenko
Einem Medienbericht zufolge ermitteln deutsche Behörden gegen den belarussischen Machthaber Lukaschenko. Hintergrund sei der Verdacht der Schleusung von Migranten. Seit August sind fast 4000 Flüchtlinge über Belarus nach Deutschland gekommen.
AFP
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