03.06.2021, Vatikan, Vatikanstadt: Menschen drängen sich auf dem Petersplatz im Vatikan, während Papst Franziskus vom Fenster seines Arbeitszimmers aus das Angelus-Mittagsgebet spricht. (dpa)
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Papst Franziskus hat das Mittelmeer als „größten Friedhof Europas“ bezeichnet. Das Oberhaupt der katholischen Kirche äußerte sich damit am Sonntag vor zahlreichen Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom ausgiebig zur Flüchtlingskrise. Italien ist eines jener Länder, die verzweifelte Flüchtlinge und Migranten regelmäßig in der Hoffnung auf ein besseres Leben zu erreichen versuchen.

Anlass für die Erklärungen des Pontifex war die jüngste Einweihung eines Mahnmals in der sizilianischen Stadt Syrakus. Vor deren Küste ertranken im April 2015 bis zu 800 Menschen beim Untergang eines Boots, auf dem sich Migranten befunden hatten. Die Marine hatte das Wrack erst ein Jahr später aus dem Meer bergen können. „Möge dieses Symbol vieler Tragödien im Mittelmeer weiterhin das Gewissen aller ansprechen“, so Franziskus beim Angelus-Gebet.

Das zentrale Mittelmeer ist eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. Immer wieder wagen Migranten die gefahrvolle Überfahrt von Nordafrika nach Europa - und immer wieder endet das Unterfangen tödlich. Das angestrebte Ziel ist oft die italienische Insel Sizilien. Nach UN-Angaben sind auch in diesem Jahr bereits mehr als 670 Migranten im zentralen Mittelmeer ums Leben gekommen.

Im Meer patrouilliert eine kleine Anzahl freiwilliger Rettungsschiffe. Die Retter beschweren sich häufig über die EU-Behörden und deren Inaktivität. Die EU wurde zudem bereits häufig der Sabotage und illegaler Pushbacks beschuldigt.

TRT Deutsch und Agenturen