Bei den Ermittlungen zu möglichen Plänen für eine rechtsextreme Miliz sind in Österreich weitere Waffen und Munition sichergestellt worden. Derzeit gelten vierzehn Personen in Österreich und Deutschland als Verdächtige, wie das Innenministerium in Wien am Samstag berichtete. Zuvor hatten österreichische Ermittler im Dezember ein großes Waffenarsenal ausgehoben.
Damals seien noch nicht bei allen Verdächtigen Razzien erfolgt, sagte Ministeriumssprecher Harald Sörös. Nach weiteren Ermittlungen kam es dann am 1. Juli zu Hausdurchsuchungen in Niederösterreich, Oberösterreich, Wien und im Burgenland. Verfassungsschützer beschlagnahmten voll- und halbautomatische Waffen, Kisten mit Munition, viele NS-Devotionalien und Drogen. Die Waffen stammten nicht aus Polizei- oder Militärbeständen in Österreich oder Deutschland, sagte Sörös.
Laut dem Ministerium hatten sich Verdächtige in Chatgruppen über den Aufbau einer „Miliz der Anständigen“ ausgetauscht, um „das System zu kippen“. Laut Sörös hatte das Netzwerk konkrete Pläne, aber keine große Anhängerschaft. „Sie hatten aus Sicht der Ermittler nicht die Breite, um das umzusetzen.“
Wie weit Deutsche in die Milizpläne involviert waren, sagte Sörös nicht. Hauptverdächtiger ist ein mehrfach vorbestrafter Österreicher, der in Untersuchungshaft sitzt. Der bekannte Neonazi und seine Komplizen sollen die Waffenkäufe mit Drogenhandel finanziert haben. Im Dezember waren auch zwei Verdächtige in Deutschland festgenommen worden, gegen die wegen des Verdachts von Drogendelikten ermittelt wurde.
10 Juli 2021
Österreich: Waffenfunde bei Ermittlungen gegen Rechtsextreme
In Österreich haben Ermittlungen gegen Rechtsextreme zu weiteren Waffenfunden geführt. Derzeit richten diese sich gegen 14 Verdächtige, zum Teil auch aus Deutschland. Sie sollen in Chatgruppen den Aufbau einer „Miliz der Anständigen“ erörtert haben.
dpa
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