Symbolbild. Justitia hält eine Waage in der Hand. (dpa)
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Wegen Mordes an einem tschetschenischen Regierungskritiker ist in Österreich ein 48-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Sprecher des Gerichts in Korneuburg sagte am Freitag, der tschetschenische Angeklagte sei des Mordes an dem Videoblogger Mamichan Umarow für schuldig befunden worden. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe während des Prozesses bestritten. Dem Gerichtssprecher zufolge kündigte er an, in Berufung zu gehen.

Der damals 43-jährige Umarow war im Juli des vergangenen Jahres erschossen in der Nähe von Wien aufgefunden worden. Umarow war 2005 in Österreich politisches Asyl gewährt worden. Der ehemalige tschetschenische Polizist betrieb in Österreich einen Videoblog, in dem er regelmäßig den tschetschenischen Regionalpräsidenten Ramsan Kadyrow angriff. Umarow, der in Österreich als Martin Beck lebte, soll auch Informant des österreichischen Verfassungsschutzes gewesen sein.

Das Motiv für den Mord an Umarow konnte im Prozess nicht abschließend geklärt werden. Die Ermittler hielten sowohl ein aus dem Ruder gelaufenes Waffengeschäft als auch politische Hintergründe für möglich. Umarow war selbst als Zeuge in mehreren Mordprozessen aufgetreten.

Der vom Kreml unterstützte Kadyrow regiert die russische Teilrepublik Tschetschenien mit harter Hand. Aktivisten werfen ihm schwere Menschenrechtsverletzungen vor.

AFP