Ein Denkmal in Budapest aus der osmanischen Ära hat am Mittwoch bei der Verleihung des sogenannten Prix d'Excellence 2020 zwei Auszeichnungen gewonnen. Der Internationale Immobilienverband (FIABCI) bewertete die prestigeträchtigsten Projekte aus der ganzen Welt.
Das Grabmal von Gül Baba in der ungarischen Hauptstadt wurde 2018 im Rahmen einer Zusammenarbeit der türkischen und ungarischen Regierung vollständig renoviert. Es gewann den goldenen Preis in der Kategorie „Öffentliche Infrastruktur“ und Silber in der Kategorie „Kulturerbe“.
Es handelt sich um eine sogenannte Türbe - ein muslimisches Mausoleum - des türkischen Bektaschi-Derwischs und Dichters Gül Baba, der im 16. Jahrhundert lebte. Die deutschsprachige Onlinezeitung „Pester Lloyd“ aus Budapest beschrieb den Ort als „nördlichste Pilgerstätte des Islam“.
Die muslimische Grabstätte in den Hängen des Rosenhügels der Stadt wurde zwischen 1543 du 1548 errichtet. Das Grabmal gilt inzwischen als eine beliebte Touristenattraktion in Budapest.
Die Tatsache, dass das Bauwerk im Wettbewerb gleich zweimal ausgezeichnet wurde, unterstreicht die internationale Bedeutung der Restaurierung des Monuments.
„Wir sind sehr stolz und fühlen uns geehrt, dass das Grabmal von Gül Baba auf einer so wichtigen internationalen Plattform gleich zwei Preise gewonnen hat“, sagte Adnan Polat, der Präsident der Stiftung zum Schutz des Grabmals.
Die Auszeichnungen seien das Ergebnis des gemeinsamen Erfolgs der ungarischen und türkischen Regierung, die zusammen die historische Struktur wiederhergestellt hätten, unterstrich Polat. Beide Länder hätten in der Vergangenheit viele Gemeinsamkeiten gehabt, gemeinsame Werte und dieselbe Vision für die Zukunft geteilt.
Gül Baba starb am 2. September 1541 während des Budin-Feldzuges von Süleyman dem Prächtigen. Den historischen Aufzeichnungen zufolge nahm der osmanischen Sultan höchstpersönlich an seinem Begräbnisgebet teil.