Das Warnschild vor der Moschee in St. Pölten (ATIB)
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Erneut sind „Warnschilder“ vor österreichischen Moscheen aufgetaucht und sorgen für großen Unmut bei den türkischen Muslimen. Die türkische Botschaft in Wien reagierte am Donnerstag auf die Schilder und forderte die österreichischen Behörden dazu auf, den Schutz ihrer Bürger und die Religionsfreiheit im Land zu gewährleisten. Wenige Tage nach der Freischaltung der sogenannten „Islam-Landkarte“ seien in der Nähe vieler Moscheen, die auch türkische Bürger besuchten, „provokative Plakate“ aufgehängt worden. Die Botschaft habe deshalb die österreichischen Behörden aufgefordert, solche Provokationen zu verhindern, hieß es in einer Mitteilung der Botschaft. Zudem habe die Botschaft die Exekutive in Österreich dazu aufgefordert, „die Religionsfreiheit zu wahren und Moscheen vor Angriffen zu schützen“. Nachdem Unbekannte auch in der Nähe der ATIB-Moschee in St. Pölten ein solches „Warnschild“ aufgehängt hatten, kam erneute Kritik an der Landkarte vom österreichischen Moscheenverband ATIB. Die Organisation verurteilte am Donnerstag die „feindliche Beschilderung“ aufs Schärfste und rief die Verantwortlichen dazu auf, die „Stigmatisierung und Denunziation“ der muslimischen Community zu unterbinden. Der Verband sei besorgt um die Sicherheit seiner Gemeindemitglieder. Nach der Veröffentlichung der sogenannten Islam-Landkarte waren bereits in Wien islamfeindliche „Warnschilder“ vor Moscheen aufgetaucht. Alle Schilder beinhalteten einen expliziten Verweis auf das umstrittene Kartenprojekt. Der Wortführer der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ postete in kurzem zeitlichem Abstand auf Telegram mehrere Aufnahmen von mutmaßlichen Mitstreitern, die diese beim Anbringen der Schilder zeigen. Die umstrittene Karte lässt sich mittlerweile nicht mehr nutzen. Es handele sich jedoch „lediglich um eine kurzzeitige Unterbrechung, die aufgrund der aktuellen Entwicklungen notwendig“ gewesen sei, erklärt Initiator Ednan Aslan auf der Projektwebseite. Ob und wann die Karte wieder online gestellt wird, ist bisher unklar.

TRT Deutsch