Der französische Fußballstar Antoine Griezmann hat seinen Werbevertrag mit dem chinesischen Telekom-Konzern Huawei mit sofortiger Wirkung beendet. Der französische Nationalspieler protestiert damit nach eigenen Angaben vom Donnerstag gegen die Unterdrückung der muslimischen Minderheit in China.
Der Stürmer des spanischen FC Barcelona berief sich auf den „starken Verdacht“, dass sich Huawei an der Überwachung der Uiguren in der autonomen Region Xinjiang beteiligt habe.
Griezmann erklärte auf Instagram, Huawei habe offenbar an der Entwicklung einer speziellen Gesichtserkennungs-Software zur Identifizierung der Muslime mitgewirkt. Wegen dieses sogenannten „Uiguren-Alarms“ kündige er seine „Partnerschaft mit sofortiger Wirkung“. Der Fußballstar rief zudem Huawei auf, sich aktiv für eine Besserstellung der Uiguren in China einzusetzen.
In den USA hatte die auf Videoüberwachung spezialisierte Forschungsgruppe IPVM über den „Uiguren-Alarm“ berichtet. Sie berief sich auf interne Dokumente von Huawei über Testreihen. Human Rights Watch erklärte zudem, im uigurischen Autonomiegebiet seien Muslime festgenommen worden, nachdem sie mit einer Software identifiziert worden seien.
Die Vereinten Nationen schätzen, dass China mindestens eine Million Uiguren und andere turksprachige Muslime zur ideologischen Indoktrinierung eingesperrt hat. Peking hatte anfänglich die Anschuldigungen zurückgewiesen. Nach aufgetauchten Aufnahmen und Zeugenaussagen behauptete das Land, die Lager in der Region dienten der Berufsausbildung und dem Kampf gegen Extremismus.
Vor einem Jahr hatte bereit der deutsche Ex-Fußballnationalspieler und Arsenal-Star Mesut Özil die Diskriminierung der Uiguren kritisiert. Das chinesische Außenministerium verurteilte dessen Aussagen. Der türkischstämmige Fußballer wurde zudem aus der chinesischen Version des Videospiels „Pro Evolution Soccer 2020“ entfernt. Der staatliche Sender CCTV strich das Premier-League-Spiel von Arsenal gegen Manchester City aus dem Programm.