Im Grazer Straflandesgericht müssen sich heute, Dienstag, zwei Mitglieder des Heeresabwehramtes wegen Amtsmissbrauch verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, vom Anschlag auf eine Grazer Moschee im Mai 2016 gewusst, aber ihn nicht verhindert zu haben. Das Gebäude war mit Schweineblut beschmiert worden, ein Schweinekopf lag ebenfalls dort. Die Verhandlung wurde auf vier Tage anberaumt.
Der Hauptmann und der Oberst des Heeresabwehramtes standen in engem Kontakt zu einem Informanten, der an dem Anschlag beteiligt war. Sie sollen von der Tat gewusst und laut Anklage sogar dafür grünes Licht gegeben haben. Am Abend des Vorfalls rief einer der beiden bei der Polizei an und erklärte, er habe zufällig „Einbrecher“ bei der Moschee beobachtet. Die Täter konnten festgenommen werden. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass die beiden Beamten keineswegs zufällig vor Ort waren. Ein Urteil des Schöffensenats wurde für Freitag avisiert.
24 Nov. 2020
dpa
Ähnliche Nachrichten
Paris: Mehr als 140 Festnahmen nach Verabschiedung der Rentenreform
In Frankreich reißen die Unruhen wegen der umstrittenen Rentenreform nicht ab. In der Nacht zu Dienstag nahm die Polizei allein in Paris 142 Demonstranten fest. Sowohl linke als auch rechtsnationale Politiker wollen das Verfahren überprüfen lassen.
Österreich: Antimuslimischer Rassismus in Teilen der Politik fest verankert
In Österreich werden Muslime von Spitzenpolitikern systematisch ausgegrenzt. Das geht aus einem Rassismus-Bericht von SOS Mitmensch hervor. Antimuslimischer Rassismus sei in der Politik fest verankert, kritisiert der NGO-Sprecher Alexander Pollak.
Selbe Kategorie
Unterwasser-Telefonkabel zwischen Deutschland und Finnland durchtrennt
Nach der Unterbrechung eines Unterwasser-Telefonkabels zwischen Deutschland und Finnland soll laut beiden Regierungen eine Untersuchung im Gange sein. Mögliche Ursachen wurden nicht bekanntgegeben. Beide Staaten seien „zutiefst besorgt“.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.