Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean aufgefordert, Russland zu einer Fortsetzung des in einer Woche auslaufenden Getreideabkommens zu drängen. „Ich rufe alle Asean-Mitglieder auf, jede nur mögliche Maßnahme zu ergreifen, um Russland daran zu hindern, Hungerspiele mit der Welt zu spielen“, sagte Kuleba am Samstag vor Journalisten in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh. Das Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide wurde im Juli in Istanbul unter der Vermittlung Türkiyes und der UN geschlossen und läuft am 19. November aus.
Moskau hatte das Abkommen im Oktober bereits für mehrere Tage einseitig ausgesetzt und zuletzt eine automatische Verlängerung der Vereinbarung zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer abgelehnt. Am Asean-Gipfeltreffen in Kambodscha nimmt auch der russische Außenminister Sergej Lawrow teil. Dieser habe ihn aber nicht um ein Treffen während des Gipfels gebeten, wie es in der internationalen Diplomatie üblich sei, sagte Kuleba.
Ukraine erstmals bei Gipfeltreffen der Asean-Staaten
Die Ukraine nimmt erstmals an einem Gipfeltreffen der Asean-Staaten teil. Lokale Medien hatten aber berichtet, dass sich die zehn Mitgliedsländer nicht darauf einigen konnten, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Videoansprache an das Treffen richten kann.
„Wir werden alle Möglichkeiten erkunden und nutzen, um eine tiefere Beziehung zu den Asean-Ländern aufzubauen“, betonte Kuleba auch mit Blick auf neue Handelsmöglichkeiten und Ernährungssicherheit. Am Rande des Treffens hatte Kuleba einen symbolischen Friedensvertrag mit dem Block unterzeichnet.