Die Polizei hat nordöstlich von Paris ein Zeltlager von Geflüchteten geräumt. Dort hätten sich rund 360 Menschen aufgehalten, die nun zunächst in eine Zentralunterkunft gebracht werden sollen, teilte die Präfektur der Hauptstadtregion Île-de-France am Mittwoch mit. Nach der Klärung ihres Status und einer sozialen und gesundheitlichen Versorgung sollen die Menschen auf Unterkünfte im Großraum Paris und darüber hinaus verteilt werden.
Seit Jahresbeginn sei dies bereits die neunte Räumung entsprechender Camps vor den Toren von Paris, hieß es. Über 2000 Menschen habe man dabei eine feste Bleibe angeboten.
Die Pariser Polizei hat in den vergangenen Jahren Dutzende solcher Camps geräumt, doch es bilden sich immer wieder Elendslager, in denen Migranten unter prekären Bedingungen in Zelten leben. Das Problem: Es fehlt an dauerhaften Unterkünften für sie. Oft dauert es nur wenige Wochen, bis nach der Räumung wieder die ersten Zelte stehen. Kritiker sehen in den Räumungsaktionen eine reine Symbolpolitik, da sich am eigentlichen System nichts ändere.
Die Flüchtlingsorganisation Utopia 56 teilte am Mittwoch mit, dass ein Teil der Flüchtlinge aus dem Zeltlager nach der Ankunft an der Zentralunterkunft bereits wieder auf die Straße gesetzt worden sei.
dpa
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