Frankreich: Innenminister ist gegen Halal-Lebensmittel in Läden (AA)
Folgen

Laut Innenminister Gerald Darmanin sollten in französischen Supermärkten keine Halal-Produkte angeboten werden. In einem TV-Interview am Dienstag äußerte der Minister sein Unbehagen darüber. Auf diese Weise beginne Gemeindebildung und dazu trage auch der Kapitalismus bei, so der Politiker.

Es müsse stattdessen möglich sein, Cartoons mit Beleidigungen des Propheten Mohammed zu veröffentlichen, verteidigte Darmanin. Das müsse auch im Schulunterricht machbar sein, fügte er hinzu.

Bei Terrorismus und Radikalisierung spielten die sozialen Medien eine wichtige Rolle. In den letzten drei Jahren seien 358 Einrichtungen und Moscheen geschlossen worden. 428 Ausländer seien aus Frankreich abgeschoben worden, argumentierte der Innenminister.

Das Land könnte erneut Ziel von Angriffen werden, warnte er. Frankreich habe gegen muslimische Vereine und NGOs den Druck verschärft und Razzien durchgeführt. Etliche Verbände und NGOs seien infolgedessen geschlossen worden. Das Kollektiv für Anti-Islamophobie, Barakacity und eine Moschee gehörten dazu, erklärte Darmanin am Montag.

Nach der brutalen Ermordung eines Lehrers verschärfen Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und die Mitte-Regierung ihr Vorgehen gegen den sogenannten radikalen Islamismus. Wie Innenminister Darmanin am Montag im Radiosender Europe 1 sagte, habe es bereits zahlreiche Polizeieinsätze gegen „Dutzende Personen“ aus dem radikalisierten Milieu gegeben. Einsätze dieser Art sollen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Er werde auch vorschlagen, zwei weitere Vereine zu verbieten, die der Republik feindlich gesinnt seien.

Der Lehrer war am Freitagnachmittag im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorine von seinem Angreifer in der Nähe seiner Schule enthauptet worden. Mehrere Menschen aus dem Umfeld des Täters befanden sich noch am Sonntag in Polizeigewahrsam.

TRT Deutsch