Hunderttausende Menschen haben in Paris den Jahreswechsel wieder auf den Champs-Élysées gefeiert. Auf der für den Autoverkehr gesperrten Prachtstraße gab es Bühnenshows und Musik sowie am Arc de Triomphe ein großes Feuerwerk. Das Spektakel, zu dem wie im Vorjahr rund eine Million Menschen erwartet wurden, verlief nach einer ersten Bilanz weitestgehend friedlich.
10.000 Polizeibeamte waren in der französischen Hauptstadt im Einsatz und für die Party auf den Champs-Élysées galten besondere Sicherheitsvorkehrungen. Besucher mussten mehrere Sicherheitsschleusen passieren, Böller und Glasflaschen waren verboten, was den Alkoholkonsum der feiernden Menschen stark beschränkte. Im Umfeld der Neujahrsfeiern wurden in Paris 136 Menschen festgenommen, berichtete der Sender BFMTV unter Verweis auf die Behörden.
Fast 1000 ausgebrannte Autos
Auch im übrigen Frankreich verlief der Jahreswechsel überwiegend ruhig, obwohl es in einigen Städten Auseinandersetzungen von feiernden Menschen mit den Ordnungskräften und in Brand gesetzte Autos gab. Wie Innenminister Bruno Retailleau am Abend mitteilte, gingen landesweit 984 Wagen in Flammen auf. 420 Menschen wurden festgenommen, 310 davon kamen in Polizeigewahrsam.
Mit dieser jährlichen Bilanz könne man sich nicht abfinden, sagte der Minister. „Diese Gewalt ist das Produkt einer Verrohung, die von Feiglingen und Schlägern verkörpert wird, die das Eigentum von oftmals bescheidenen Franzosen angreifen, die nicht die Mittel haben, ihre Fahrzeuge auf privaten Parkplätzen zu schützen.“
In Straßburg kam ein 15-Jähriger ums Leben, der von einem Auto überfahren wurde, das vor der Polizei auf der Flucht war. In Lyon wurde ein zweijähriges Kind von einem Böller im Gesicht getroffen und schwer am Auge verletzt, wie Medien berichteten. In Sarrebourg im Elsass wurde eine Schule in Brand gesetzt.