Mögliche britische Kriegsverbrechen im Irak: Verfahren ohne Anklage abgeschlossen  (Archivbild) (Reuters)
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Eine unabhängige Untersuchung zu Darstellungen über mögliche Kriegsverbrechen britischer Soldaten im Irak ist ohne Anklage abgeschlossen worden. Die Ermittler seien 1291 Hinweisen auf mögliche Verbrechen dieser Art nachgegangen, erklärte der britische Justizminister Ben Wallace am Dienstag. Auf Grundlage der Anschuldigungen wurden demnach 55 Verfahren eingeleitet, am Ende sei aber kein Soldat strafrechtlich verfolgt worden. Die britischen Truppen waren 2003 an der Seite der US-Armee in den Irak einmarschiert. 2009 zogen die meisten britischen Soldaten ab. „Die überwiegende Mehrheit der mehr als 140.000 Mitglieder unserer Streitkräfte, die im Irak gedient haben, hat dies ehrenhaft getan“, betonte Wallace.

Im Irak hat es „einige schockierende und beschämende Vorfälle gegeben“

Nicht alle Anschuldigungen seien „glaubhaft“ gewesen. Die Untersuchungen seien zudem unter schwierigen Bedingungen erfolgt. In einigen Fällen sei es nicht möglich gewesen, vor Ort die erforderlichen Beweise zusammenzutragen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Wallace räumte ein, dass es im Irak „einige schockierende und beschämende Vorfälle gegeben hat“. Er bat um Entschuldigung für diese „inakzeptablen“ Taten. Vor dem Beginn der unabhängigen Untersuchung waren drei britische Militärangehörige wegen der Misshandlung irakischer Zivilisten verurteilt worden. Ein weiterer Soldat wurde im Zusammenhang mit dem Tod eines Mannes schuldig gesprochen, der 2003 von den britischen Truppen in Gewahrsam genommen und zu Tode geprügelt worden war. Das britische Verteidigungsministerium hatte 2012 erklärt, im Zuge von außergerichtlichen Einigungen 24 Millionen Euro an mehr als 200 Iraker gezahlt zu haben, die den britischen Truppen illegale Festnahmen und Folter vorgeworfen hatten.

AFP