Der britische Premierminister Rishi Sunak / Photo: DPA (dpa)
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Großbritannien droht nach Einschätzung des Erzbischofs von Canterbury wegen der geplanten Asylpolitik ein Ansehensverlust in der Welt. „Das Vereinigte Königreich sollte international führen, wie es das in der Vergangenheit getan hat, nicht abseits stehen“, warnte der oberste Geistliche der Anglikanischen Kirche, Justin Welby, am Montag im Oberhaus des Parlaments. Nur manche Vorgaben des Völkerrechts zu berücksichtigen, untergrabe „unser globales Ansehen“.

Großbritanniens konservative Regierung will Menschen, die irregulär ohne nötige Papiere ins Land kommen, ungeachtet ihrer Herkunft nach Ruanda abschieben. Sie sollen dann dort um Asyl bitten. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist ausgeschlossen. Kritiker werfen dem afrikanischen Land Menschenrechtsverletzungen vor.

Nachdem das oberste britische Gericht die Pläne scharf kritisiert hatte, will die Regierung von Premierminister Rishi Sunak das Land nun mit einem Gesetz zum sicheren Drittstaat erklären. Das Unterhaus nahm die Vorlage in dritter Lesung bereits an, nun wird im Oberhaus als zweiter Parlamentskammer diskutiert. Dort stand am Montag die zweite Lesung an, ein weiterer Schritt im Gesetzgebungsverfahren.

dpa