AK-Parteisprecher Ömer Çelik / Photo: AA (AA)
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Belgiens Ministerin für Justiz, Umwelt, Raumordnung, Energie und Tourismus, Zuhal Demir, fordert die Entziehung der doppelten Staatsbürgerschaft von türkischstämmigen Bürgern. Als Grund dafür deutete sie den hohen Stimmenanteil von Recep Tayyip Erdoğan bei der türkischen Präsidentschaftswahl an. „Erdoğan ist in der flämischen Region viel beliebter als in Türkiye. Er hat 72 Prozent der Stimmen erhalten“, schrieb sie am Donnerstag auf Twitter. Die türkischstämmigen Bürger in Europa würden „eine Art Wahldoping“ betreiben.

„Die einzige Möglichkeit, die Gehirnwäsche der Türken in der flämischen Region zu stoppen, besteht darin, es unmöglich zu machen, für Erdoğan zu stimmen“, fügte Demir hinzu. Die doppelte Staatsbürgerschaft müsse dafür abgeschafft werden „oder auf eine symbolische Form reduziert werden, die das Wahlrecht nicht anerkennt“.

Scharfe Kritik aus Türkiye

AK-Parteisprecher Ömer Çelik kritisierte die Aussagen der belgisch-türkischen Politikerin scharf. „Es ist schlimm, dass eine Person, die ein Ministeramt in einem EU-Land innehat, die Sprache europäischer Faschisten verwendet“, schrieb Çelik am Donnerstag auf Twitter. Damit würden „unsere Bürger“ im Ausland ins „Visier genommen“. Die Antwort darauf würden diese Menschen bald an der Wahlurne geben.

Auch der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın reagierte mit Empörung auf die Aussagen von Demir. „Sie haben so viel Verständnis und Mäßigung verloren, dass sie vorschlagen, unseren im Ausland lebenden Bürgern die Rechte zu entziehen, weil sie für unseren Präsidenten stimmen“, schrieb Kalın auf Twitter. „Unsere im Ausland lebenden Bürger werden die beste Antwort darauf geben“, fügte er hinzu.

TRT Deutsch