Das türkische Außenministerium hat die Zerstörung von Grabsteinen auf einem türkischen Friedhof in Westthrakien verurteilt. Türkiye erwarte von den griechischen Behörden die Aufklärung des Vorfalls, heißt es in einer Erklärung des Außenamtssprechers Tanju Bilgiç vom Sonntag. Die Täter müssten schnellstmöglich gefasst und vor Gericht gestellt werden. Unbekannte hatten am Wochenende im Ort Narlıköy Grabsteine auf dem Friedhof der türkischen Minderheit beschädigt.
Im Zuge der zunehmenden Islamophobie in ganz Europa seien auch Friedhöfe von Muslimen zur Zielscheibe geworden, hieß es weiter. Dies zeige, wie wichtig und dringend der Kampf zur Verteidigung der universellen Werte sei.
Ähnliche Taten müssten in Zukunft verhindert und der Frieden und die Sicherheit der türkischen Minderheit in Westthrakien gewährleistet werden, betonte Bilgiç. Er rief Griechenland dazu auf, entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Lage der türkischen Minderheit verschlechtert sich
In der Region Westthrakien leben rund 150.000 muslimische Türken. Ihre Rechte werden durch den Vertrag von Lausanne (1923) garantiert.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Situation jedoch drastisch verschlechtert. Die alteingesessene türkisch-muslimische Minderheit sieht ihre Grundrechte zunehmend eingeschränkt. Griechenland weigert sich, Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte umzusetzen.