Das Amsterdamer Rijksmuseum ist wegen einer Störaktion von Klimademonstranten „bis auf Weiteres“ geschlossen worden. „Die Sicherheit der Besucher, des Personals und der Kunstsammlung steht an erster Stelle“, sagte ein Sprecher des weltberühmten Museums der Nachrichtenagentur ANP. „Jede Aktion, die dies gefährdet, ist inakzeptabel.“
Zuvor hatten sich am Samstagmorgen in gelb gekleidete Mitglieder der Organisation Extinction Rebellion (XR) im Eingangsbereich des Museums festgekettet und gelbe Rauchfackeln gezündet, um Besuchern den Zutritt zu verwehren. Mit ihrer Störaktion wollen die Demonstranten nach eigenen Angaben erreichen, dass das Museum die Beziehungen zu seinem Hauptsponsor abbricht, dem niederländischen Finanzdienstleister ING. Extension Rebellion wirft ING vor, an der Finanzierung von klimaschädlichen Projekten beteiligt zu sein.
Die Museumsblockade soll laut ING so lange fortgesetzt werden, bis ihre Forderung erfüllt wird. Das Rijksmuseum, in dem unter anderem „Die Nachtwache“ - das berühmteste Werk des niederländischen Meisters Rembrandt van Rijn (1606 - 1669) - gezeigt wird, zählt normalerweise jeden Tag Tausende Besucher aus aller Welt.
„Es ist unbegreiflich, wie sich das Rijksmuseum von ING, dem größten finanziellen Treiber der Klimakrise, sponsern lassen kann“, sagte ein Sprecher der Aktivisten der Agentur ANP zufolge. Das Museum ermögliche damit einem großen „Umweltverschmutzer“, „sein schmutziges Gesicht hinter berühmten Kunstwerken der niederländischen Geschichte zu verstecken“.
Ein Sprecher des Unternehmens sagte laut ANP: „Wenn XR ein Problem mit der Finanzierungspolitik von ING hat, sollten sie sich direkt an uns wenden und nicht an das Rijksmuseum. Wir sind immer offen für einen Dialog.“ XR führt seit langem eine Kampagne gegen die Kreditvergabe für die „fossile Industrie“. Unter anderem blockierte XR mehrfach den Amsterdamer Autobahnring A10 im Bereich des ehemaligen Hauptsitzes von ING.