Der türkisch-afrikanische Mediengipfel, der vom 25. bis 26. Mai in Istanbul stattfand, zielte darauf ab, die Zusammenarbeit und Koordination zwischen türkischen und afrikanischen Medienangehörigen zu stärken und eine Perspektive für eine vertiefte Partnerschaft zu entwickeln. Während des Gipfels in Istanbul wurden Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Themenstellungen mit 80 Pressevertretern aus 45 afrikanischen Ländern, afrikanischen Diplomaten, Verantwortlichen öffentlicher Institutionen, die in Türkiye und in Afrika aktiv sind, sowie Journalisten, Akademikern und Vertretern des Privatsektors abgehalten.
Die Panels, bei denen auch die Risiken bewertet wurden, die sich derzeit aus den internationalen Entwicklungen für Wirtschaft und Medien ergeben, werden den Weg für die Zukunft der türkisch-afrikanischen Beziehungen weisen. Schon das 2021 von der präsidialen Kommunikationsdirektion in Istanbul mit Beteiligung der Mitgliedsländer des Türkischen Rates und des Beobachterlandes Ungarn veranstaltete Medienforum des Türkischen Rates war ein erfolgreiches Programm, das eine wichtige Kooperation mit der türkischen Welt markierte. Dieser jüngste Gipfel, der auf den afrikanischen Kontinent mit einer ähnlichen Strategie abzielt, soll die Zusammenarbeit im Lichte der vielfältigen Erfahrungen von Türkiye, insbesondere im Medienbereich, stärken.
Wirtschaftliche, kulturelle, mediale und politische Aspekte der Beziehungen zu Afrika
Die Beziehungen zum afrikanischen Kontinent, denen Türkiye lange Zeit aufgrund des globalen und politischen Stellenwertes wenig Beachtung geschenkt hatte, nehmen seit Anfang der 2000er Jahre einen anderen Weg. Die Ausrufung des Jahres 2005 zum „Jahr Afrikas“ und der darauffolgende erste türkisch-afrikanische Kooperationsgipfel 2008 waren wichtige Meilensteine für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen. Ein bedeutender Teil der jetzt 43 türkischen Botschaften auf dem afrikanischen Kontinent wurde nach diesen Veranstaltungen eröffnet, auf denen ebenso auch eine Initiative für eine koordinierte Zusammenarbeit sowohl für die Wirtschaftsbeziehungen als auch für die Zivilgesellschaft beschlossen wurde. In den letzten 20 Jahren hat sich das Handelsvolumen zwischen Afrika und Türkiye auf etwa das Fünffache und in einigen Regionen sogar auf das Zehnfache erhöht, was die Dynamik dieser Beziehungen unterstreicht. Die Tatsache, dass türkische Unternehmen auf dem afrikanischen Kontinent als wichtige wirtschaftliche Partner in den Bereichen Ernährung und Energie angesehen werden, ist ein Ergebnis dieser konzertierten Politik, die koordiniert zur Anwendung gekommen ist.
Eine der wichtigsten Säulen der sich seit langem positiv entwickelnden türkisch-afrikanischen Beziehungen sind zweifellos die Medienplattformen. Die von der türkischen Fernsehanstalt TRT und der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Agency in zahlreichen Ländern des Kontinents eröffneten Niederlassungen beseitigen unter anderem auch die Asymmetrie, der Afrikaner im weltweiten Informationssystem ausgesetzt sind. Seit 2015 erreicht TRT World ganz Afrika in englischer Sprache und kann seit 2020 mit TRT Swahili die Medienaktivitäten in der Region auch auf lokale Ebene tragen.
Durch die Etablierung eines nachhaltigen Kommunikationsmodells zwischen der Welt und Afrika stellt Türkiye damit auch das bis heute verzerrte und bewusst unvollständig gehaltene Bild von Afrika auf eine neue und realistische Grundlage. Neben den Medien leistet Türkiye mit Institutionen wie dem Amt für Auslandstürken, der Entwicklungsagentur TIKA, der Stiftung Maarif und dem Yunus-Emre-Institut wichtige Arbeiten im Bereich der öffentlichen Diplomatie, die auch die Aufmerksamkeit der afrikanischen Bevölkerung auf sich gezogen hat. Die Tatsache, dass die genannten Institutionen in Kooperation mit den staatlichen Strukturen in Afrika sowie den Nichtregierungsorganisationen in der Region stehen, ist der Hauptgrund für die aktuelle Entwicklung der bilateralen Beziehungen, die seit nunmehr zwei Jahrzehnten auf einer sehr starken Grundlage stehen.
Ein genauerer Blick auf die Arbeit der staatlichen Institutionen von Türkiye auf dem afrikanischen Kontinent zeigt, wie eindrucksvoll sich die türkisch-afrikanischen Beziehungen entwickelt haben. Beispielsweise erbringt die Bildungsstiftung Maarif Dienstleistungen mit 189 Bildungseinrichtungen in 25 Ländern des afrikanischen Kontinents und hat rund 20.000 Schüler. In ähnlicher Weise vereinbart die Entwicklungsagentur TIKA seit Anfang der 2000er Jahre neue Kooperationen in Afrika und unterstützt jedes Jahr durchschnittlich 400 Projekte auf dem Kontinent. Das Amt für Auslandstürken YTB, das auch eine führende Rolle im Bereich Stipendien innehat, ermöglicht vielen afrikanischen Studenten ein Studium in Türkiye und setzt darüber hinaus seine Zusammenarbeit mit Doktoranden fort. Der Umstand, dass alle drei Institutionen Aktivitäten entfalten, die sich direkt an die Menschen in der Region richten, zeigt, wie wichtig diese öffentliche Unterstützung ist, um die bereits jetzt guten politischen und diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern zu vertiefen.
Türkiye hat in ihren Beziehungen zu Afrika erhebliche politische Fortschritte gemacht und überdies auch dafür gesorgt, dass dort ernsthafte Schritte in Bezug auf die FETÖ-Terrororganisation unternommen werden. Wie Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun erklärte, war dieser Mediengipfel zwischen Türkiye und Afrika auch in puncto Bekämpfung der FETÖ-Terrororganisation sehr wichtig, um das wahre Gesicht der Organisation in Afrika zu zeigen. In diesem Sinne wurde mit diesem Gipfel der Desinformationspolitik von in Afrika operierenden FETÖ-Elementen Einhalt geboten und so auch die dunkle Seite von FETÖ in Afrika offenbart.
Kommunikationsdirektor Altun unterstrich ferner, Türkiye sei das Land, das in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit am stärksten von Fehl- und Desinformationen betroffen war, und betonte, dass diese wachsende Zusammenarbeit zwischen Türkiye und Afrika auch ähnliche Risiken bergen könne. Aus diesem Grund spielt das strategische Kommunikationsmodell, das die präsidiale Direktion für Kommunikation von Türkiye kürzlich verabschiedet hat, eine wichtige Rolle bei der globalen Verbreitung der Wahrheit. Dieses Modell, das ebenso die Informationsasymmetrie auf globaler Ebene erschüttert hat und sich bei allen internationalen Krisen der letzten Jahre für die Verbreitung richtiger Informationen einsetzt, hat inzwischen auch für viele andere Länder Modellcharakter.