Das Land Sachsen-Anhalt will am Freitag 13 in einem Keller in der Altmark aufgefundene historische Artefakte aus Mexiko und Guatemala an Vertreter der beiden Herkunftsländer zurückgeben.
Im Herbst 2020 in der Altmark aufgetan
Dazu erwarte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in der Berliner Vertretung des Bundeslandes den guatemaltekischen Botschafter Jorge Lemcke und dessen mexikanischen Kollegen Francisco Quiroga, teilte die Staatskanzlei am Montag in Magdeburg mit. Ein erster Termin im Mai hatte aus „diplomatischen Gründen“ verschoben werden müssen.
Die Artefakte waren im Herbst 2020 auf einem Grundstück in Klötze im Altmarkkreis Salzwedel ausgegraben worden. Der Eigentümer hatte zuvor die Polizei informiert und angegeben, er wolle Gewehre seines Vaters aus dem Zweiten Weltkrieg übergeben. Als Beamte diese abholen wollten, seien sie auf die Artefakte aus der Zeit um 250 bis 850 nach
Christus gestoßen, hieß es aus der Staatskanzlei. Wahrscheinlich stammten sie von Raubgräbern.
Vor 18 Jahren billig auf einem Flohmarkt erstanden
Elf der Kunstfiguren seien der Maya-Kultur im heutigen Guatemala zuzuordnen, zwei stammten aus Teotihuacán nahe Mexiko-Stadt. Die Stadt zählte in den ersten Jahrhunderten nach Christus zu einem der bedeutendsten kulturellen und wirtschaftlichen Zentren
Mittelamerikas. Ein Gutachter hat laut Staatskanzlei die Echtheit der historischen Gegenstände bestätigt.
Medienberichten zufolge hat der frühere Eigentümer den Schatz aus verzierten Tonfiguren, Geschirr und Scherben 2003 nach eigenen Angaben auf einem Flohmarkt bei Leipzig für weniger als 100 Euro und in Unkenntnis der Herkunft der Figuren, Vasen, Teller sowie der
Bruchstücke gekauft.
3 Nov. 2021
Sachsen-Anhalt gibt Raubkunst an Mexiko und Guatemala zurück
Als ein Grundstückserbe in Sachsen-Anhalt vergrabene Gewehre seines Vaters an die Polizei übergeben will, findet diese auch noch mehr als 1000 Jahre alte Artefakte aus Mittelamerika. Jetzt werden die Gegenstände an Mexiko und Guatemala zurückgegeben.
epd
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