ARCHIV - 10.08.2020, Brandenburg, Wustermark: Ein Schild «Arztpraxis» steht an der Straße. (Others)
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Der Verband der Hausärzte und Hausärztinnen fordert Justizminister Marco Buschmann (FDP) auf, Arztpraxen bei einem geplanten Gesetz zum besseren Schutz von Rettungskräften einzubeziehen. „Kaum einer wird bestreiten, dass die Aggressivität in der Gesellschaft zunimmt. Diese Entwicklung macht auch vor den Hausarztpraxen nicht halt“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbands, Markus Beier, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Insbesondere unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer häufiger Opfer von aggressivem und beleidigendem Verhalten“.

Die Aggressivität habe nach Ansicht des Vorsitzenden Auswirkungen auf den Fachkräftemangel: „Für die Hausarztpraxen ist es schon heute extrem schwierig, Medizinische Fachangestellte zu finden“, sagte Beier. Wenn sich das Personal dann noch „regelmäßig von Patientinnen und Patienten anbrüllen lassen muss, dann sinkt natürlich die Lust, sich für diesen Beruf zu entscheiden, massiv“.

Mit einer leichten Verschärfung des Strafrechts will Buschmann Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte besser vor Anfeindungen und Gewalt schützen. Der Entwurf enthält konkrete Ergänzungen im Strafgesetzbuch, etwa bei der Strafzumessung. Die Anpassung soll dazu beitragen, dass etwa Polizisten und Gerichtsvollzieherinnen sowie Finanz- und Strafvollzugsbeamten besser geschützt sind. Das gilt auch für Feuerwehrleute, Katastrophenschützerinnen, Rettungskräfte und Notärzte. Die Änderungen schließen zudem Ehrenamtliche ein, die sich für das Gemeinwohl einsetzen.

dpa