ARCHIV - 18.09.2013, Brandenburg, Groß Kreutz: Schüler schrauben an einem Verbrennungsmotor. (zu dpa: «Praktikumsprämie: Handwerk möchte Neuauflage 2025») / Photo: DPA (dpa)
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Mehr als jeder zweite Beschäftigte in Deutschland will einem Medienbericht zufolge seinen Job wechseln. 55 Prozent der Arbeitnehmer hätten sich in einer Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Appinio im Auftrag der Jobplattform Indeed als wechselwillig beschrieben, berichtete die „Welt am Sonntag“. Vor einem Jahr gaben bei der gleichen Befragung noch 61 Prozent der Arbeitnehmer an, sich nach einer neuen Stelle umzusehen.

Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich seitdem deutlich eingetrübt. Zwar dominiert immer noch der Arbeits- und Fachkräftemangel, doch die Zahl der offenen Stellen hat sich laut „Welt am Sonntag“ von ihrem Höhepunkt von annähernd zwei Millionen im Jahr 2023 auf derzeit rund 1,3 Millionen beinahe halbiert.

Nach Erhebungen des Ifo-Instituts habe sich zudem die Einstellungsbereitschaft vieler Firmen im Zuge der Konjunkturkrise deutlich verschlechtert. Die unsichere Lage dürfte der Grund dafür sein, dass jeder fünfte Angestellte (21 Prozent) trotz Unzufriedenheit im aktuellen Job verweilen will. Das sind doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Befragt wurden für die Erhebung 549 Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren.

Der angekündigte Stellenabbau in der Autobranche, bei Zulieferern oder in der Industrie habe die Arbeitnehmer verunsichert, sagte Frank Hensgens, Indeed-Geschäftsführer im deutschsprachigen Raum. „In diesem fragilen Umfeld sehnen sich die Menschen nach Sicherheit. Also verweilen sie in ihren Jobs, obwohl sie unzufrieden sind, statt mit einer neuen Stelle ins Risiko zu gehen.“

Entsprechend begründen 44 Prozent der Befragten, die trotz Unzufriedenheit an ihrem aktuellen Arbeitsplatz festhalten, ihren fehlenden Wechselwillen mit der Jobsicherheit. Jeder Vierte schätzt dem Bericht zufolge darüber hinaus die finanzielle Stabilität der derzeitigen Arbeitssituation. Ebenso viele haben demnach außerdem Angst, dass sich ihre Lage durch einen Wechsel verschlechtern könnte.

AFP