Rechtsextreme Demonstranten / Photo: AFP (AFP)
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Die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in der deutschen Bevölkerung hat laut einer aktuellen Studie seit 2021 stark zugenommen. In ihrer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung stellen die Forscher der Universität Bielefeld fest, jeder zwölfte Erwachsene habe aktuell ein rechtsextremes Weltbild. Mit 8,3 Prozent sei der Anteil gegenüber dem Niveau der Vorjahre von knapp 2 bis 3 Prozent erheblich gestiegen, heißt es in der Untersuchung.

Zugenommen habe auch der Anteil der Befragten, der sich rechts der Mitte verortet. Während sich laut der Studie mit dem Titel „Die distanzierte Mitte“ aktuell 15,5 Prozent der Bevölkerung selbst rechts der Mitte sehen, waren es bei der zurückliegenden Befragung lediglich knapp zehn Prozent.

Für die „Mitte-Studie“ der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung werden alle zwei Jahre mit einer repräsentativen Befragung vor allem rechtsextreme Einstellungen in der Gesellschaft untersucht. Als zentrales Merkmal des Rechtsextremismus definieren die Autoren um Andreas Zick „eine Ideologie der Ungleichwertigkeit und Gewalt beziehungsweise die Billigung von Gewalt zur Durchsetzung der Ideologie“.

Steigende Besorgnis über eingeschränkte Meinungsfreiheit

Im Vergleich zu den Vorjahren werde der Vorwurf der beschnittenen Meinungsfreiheit von deutlich mehr Befragten geteilt, heißt es in der Studie. „Gleiches gilt für die völkische Forderung, unterschiedliche Völker sollten sich nicht miteinander vermischen.“

Die 2027 Teilnehmer einer Telefonumfrage durch das UADS Institut in Duisburg im Zeitraum vom 2. Januar bis 28. Februar dieses Jahres waren aufgefordert worden, sich zu bestimmten Aussagen zu positionieren. Zu den Fragen gehörte beispielsweise die Befürwortung einer Diktatur. Von der Gesamtstichprobe ausgehend liegt die Fehlergrenze nach Angaben der Autoren bei +/- 2,2 Prozent.

Der Aussage „Die regierenden Parteien betrügen das Volk“ stimmten den Angaben zufolge 30 Prozent der Befragten zu, fast doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor. Mehr als verdoppelt hat sich demnach der Anteil derjenigen, die politische Gewalt billigen. Laut Studie liegt er aktuell bei 13,2 Prozent. Vor zwei Jahren vertraten 5,3 Prozent der Befragten diese Auffassung.

Die Autoren der Studie wollten diesmal außerdem wissen, welche Sorgen die Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine am meisten umtreiben. Sie fanden heraus, dass die Sorge um eine Ausweitung des Krieges mit 62 Prozent zwar relativ dominant ist, die Sorge hinsichtlich steigender Energiepreise jedoch mit 66 Prozent an erster Stelle steht.

TRT Deutsch und Agenturen