Im Pannenteam des regionalen Energieversorgers VEDAŞ beheben auch zwei engagierte Frauen Stromausfälle in Hakkari. Im Team mit ihren männlichen Kollegen arbeiten sie auf den Gipfeln der Berge, wo die Schneedecke in Monaten wie diesen bis zu zwei Meter hoch werden kann.
Temperaturen bis 25 Grad unter null
Sibel Etemoğlu und Ertuş Alkan sind Mitarbeiterinnen des regionalen Energieversorgers VEDAŞ. Sie arbeiten selbstlos daran, Störungen infolge von Stromausfällen zu beheben. Beide Frauen beginnen ihre Schicht morgens ins Dienstgebäude der VEDAŞ-Provinzdirektion in Hakkari. Zusammen mit ihren männlichen Kollegen sind sie von da an samt Ausrüstung unterwegs, um die Ursachen für das Versagen von Energietransportlinien in den Bergen zu beheben.
m Dienstgebäude der Provinzdirektion VEDAŞ in Hakkari beginnen sie zusammen mit ihren männlichen Kollegen ihre Schicht. Die Lufttemperatur in der Region fällt auf bis 20 bis 25 Grad unter Null. Das erschwert den Teams zusätzlich die Arbeit. Die Servicekräfte können sich der Pannenstelle oft nur bis zu einem bestimmten Punkt nähern – und müssen den Rest der Strecke durch die Schneedecke zu Fuß laufen. Trotz der klirrenden Kälte müssen sie Pannen am Stromversorgungssystem so schnell wie möglich beheben.
„Wir haben mit gesellschaftlichen Vorurteilen gebrochen“
Sibel Etemoğlu ist Mutter von zwei Kindern. Seit vier Jahren Tag und Nacht arbeite sie unter rauen Bedingungen in diesem Job, berichtet sie im Interview mit der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Anforderungen in diesem Beruf seien kein Hindernis für Frauen. Dieser Job sei „einfacher, als sich zu überlegen, was ich heute koche“. Auch die Wertschätzung vonseiten ihrer Kinder gäbe ihr Kraft. „Sie sehen, wie stark ihre Mutter ist und unter welchen Umständen sie dafür arbeitet“, erzählt Etemoğlu im Gespräch.
Zuerst hätten die Frauen im Einsatzgebiet überrascht und verwirrt reagiert, als sie Sibel und Ertuş an den Säulen gesehen hätten. Das sei ihnen fremd gewesen, inzwischen aber reagierten sehr positiv. Überall würden sie als Vorbild gesehen. Auf diese Weise hätten sie mit gesellschaftlichen Vorurteilen gebrochen, fügt Pannendienstmitarbeiterin Sibel hinzu.
„Schneehöhe übersteigt unsere Körpergröße“
Damit die Menschen in Hakkari nicht im Dunkeln sitzen müssten, hätten die beiden Frauen und ihre Kollegen eine schwierige Aufgabe auszuführen, erklärte Ertuş Alkan.
Es habe in diesem Jahr viel geschneit. Die Höhe der Schneedecke übersteige die Körpergröße der Helfer. Oft seien sie in einem Gebiet mit einer Lufttemperatur weit unter null stationiert. Die meisten Störungen ereigneten sich zudem in hohen Gebieten, wo es Schneefall gibt. Bei minus 20 Grad spürten sie oft ihre Hände nicht, berichtet Alkan.
In Hakkari herrscht ein raues und schwieriges Klima. In einigen Regionen gibt es fünf bis sechs Meter Niederschlag. Die Teams sind rund um die Uhr an sieben Tagen zum Einsatz bereit. Die Pannenhilfstrupps arbeiteten auch bei klirrender Kälte bis in die Morgenstunden an gefrorenen Masten, erklärte Mehmet Salih Eroğuz, Provinzdirektor von VEDAŞ.