Ein Familienrichter am Oberlandesgericht Celle (OLG) soll in seiner Jugend für rechtsextreme Organisationen aktiv gewesen sein. Das hat ein Team der sogenannten Forschungs- und Dokumentationsstelle zur Analyse politischer und religiöser Extremismen in Niedersachsen (FoDEx) aufgedeckt. Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) und das „Göttinger Tageblatt“ berichteten zuerst darüber.
Demnach soll der spätere Richter in seiner Jugend 15 Jahre lang als rechtsextremistisch eingestuften Organisationen angehört haben. Unter anderem soll er enger Mitarbeiter des niedersächsischen NPD-Funktionärs und Neonazis Hans-Michael Fiedler gewesen sein. Laut Forschungsbericht war der 2019 verstorbene Fiedler zu Lebzeiten einer der führenden Rechtsextremisten Deutschlands. Der spätere Familienrichter soll laut dem Forschungsteam in Südniedersachsen als „prototypischer Kader“ im Sinne einer „nationalen Jugendbildungsarbeit“ tätig gewesen sein.
Weder das Oberlandesgericht in Celle noch der Betroffene wollten sich auf Medienanfragen zu der Studie äußern. Gegenüber dem Gericht habe der Richter nach Angaben eines OLG-Sprechers jedoch betont, dass er seit seiner Einstellung in den Staatsdienst nicht mehr politisch aktiv gewesen sei. OLG-Präsidentin Stefanie Otte will die Studie erst auswerten.
3 Mai 2022
Niedersachsen: Forschungsteam entlarvt Richter mit Neonazi-Vergangenheit
Am Oberlandesgericht Celle soll ein amtierender Familienrichter in seiner Jugend für rechtsextreme Organisationen agitiert haben. Das hat ein Forschungsteam aufgedeckt. Das OLG will davon nichts gewusst haben und lehnt Medienanfragen ab.
TRT Deutsch
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