Screenshot von change.org: Petition gegen Rassismus und für Unterrichtsreform in NRW (Others)
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Mehr als 120.000 Menschen haben bislang eine Petition unterschrieben, in der gefordert wird, dass an deutschen Schulen deutsche Kolonialgeschichte, „Black History“ und Anti-Rassismus gelehrt werden. Die 23-jährige Raffaela aus Köln gehört zu den Mitinitiatorinnen. Wie der „Kölner Express“ berichtet, hat das auch einen ganz persönlichen Grund: Ihr 55-jähriger aus Kamerun stammender Vater wird permanent von einer Mitbewohnerin in einem Obdachlosenheim im Stadtteil Ehrenfeld rassistisch beleidigt.

„Hitler hat vergessen, euch alle zu vergasen“

Die Bloggerin hat in der Vorwoche erstmals einen dieser Vorfälle, die ihr seit 23 Jahren in Deutschland lebender Vater Joseph René Samnick (55) auf Video aufgenommen hatte, auf Instagram gestellt.

„Die Frau beleidigt mich seit eineinhalb Jahren jedes Mal, wenn wir uns sehen“, erläutert Samnick gegenüber dem „Kölner Express“. Zwar geschehe das nicht jeden Tag, weil beide in unterschiedlichen Stockwerken lebten. Dennoch kämen von der Mitbewohner Äußerungen wie „Hitler hat vergessen, euch alle zu vergasen“.

Nach dem Vorfall, der auf Video aufgezeichnet wurde, habe der Betroffene erstmals Anzeige erstattet und die Polizei sei auch zu deren Aufnahme in die Unterkunft gekommen. Tags darauf soll sich die Täterin nach langen Diskussionen halbherzig für die schlimmsten Ausfälle entschuldigt haben.

Tochter will weiter über Rassismus aufklären

Nach der Instagram-Veröffentlichung haben sich auch Prominente wie Amira Pocher oder Enissa Amani mit dem Rassismus-Opfer solidarisiert. Mittlerweile musste die Mitbewohnerin, die für die Übergriffe verantwortlich war, aus der Unterkunft ausziehen.

Raffaela will jedoch weiter aktiv die öffentliche Aufmerksamkeit bezüglich des Rassismus-Problems suchen und die Bevölkerung sensibilisieren. Ihr Vater sei bereits mehrfach damit konfrontiert worden und vielen anderen Menschen mit dunkler Hautfarbe gehe es in Deutschland Tag für Tag ähnlich.

„Wir brauchen die öffentliche Aufmerksamkeit, um über das Thema Rassismus aufzuklären“, erklärt sie. „Aber das reicht nicht. Es muss auf juristischer und politischer Ebene Konsequenzen geben.“

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TRT Deutsch