Symbolbild. Gegen einen katholischen Priester in Köln werden weitere Missbrauchsvorwürfe erhoben. (dpa)
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Kurz vor dem geplanten Missbrauchsprozess gegen einen katholischen Priester in Köln hat die Staatsanwaltschaft weitere Vorwürfe gegen den Mann erhoben. Dabei gehe es um zwei weitere Fälle mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs eines elf Jahre alten Mädchens aus dem Jahr 2011, teilte das Landgericht Köln am Dienstag mit. Die Staatsanwaltschaft habe eine weitere Anklage erhoben. Ob sie mit dem bereits anhängigen Verfahren gegen den 70-Jährigen gemeinsam verhandelt werden könne, werde nun geprüft. Die bereits anberaumte Hauptverhandlung soll am Dienstag kommender Woche beginnen. Vorwurf: Sieben und 13 Jahre alte Nichten missbraucht Dem Priester soll in dem Prozess bislang zur Last gelegt werden, von 1993 bis 1999 seine damals zwischen sieben und 13 Jahre alten Nichten sexuell missbraucht zu haben. Damals war er in Gummersbach tätig. 2010 wurde er angezeigt. Die Anzeige wurde damals jedoch zurückgezogen, und es geschah weiter nichts. Der Priester wirkte weiter als Krankenhauspfarrer und als Pfarrvikar. 2019 wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen, was 2020 zur Anklage führte. Einer der geladenen Zeugen in dem Prozess ist nach Angaben des Gerichts der Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Er war einst Personalchef im Erzbistum Köln. Mehr zum Thema: Missbrauchsopfer: „Evangelische Kirche versteckt sich hinter katholischer“

dpa