Ein hoher US-Geistlicher wurde mithilfe der hauptsächlich von Homosexuellen genutzten Dating-App Grindr ausspioniert. (dpa)
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Der Generalsekretär der US-Bischofskonferenz ist wegen einer Affäre um die US-amerikanische Männer-Dating-App Grindr zurückgetreten. Jeffrey Burrill habe sein Amt am Dienstag mit sofortiger Wirkung niedergelegt, teilte die Bischofskonferenz mit. Laut einem Bericht der katholischen Website „The Pillar“ hatte Burrill die App Grindr zwischen 2018 und 2020 genutzt. Zudem sei sein Handy regelmäßig in der Nähe von bekannten Treffpunkten für schwule Männer geortet worden. Die Bischofskonferenz erklärte, sie nehme alle Hinweise auf ein mögliches Fehlverhalten ernst und werde angemessene Schritte einleiten. Sie betonte zugleich, dass es in Burrills Fall nicht um „unsittliches Verhalten gegenüber Minderjährigen“ gehe. In den vergangenen Jahren waren tausende Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche in den USA bekannt geworden.

Gegen keine Gesetze verstoßen Burrill war 2018 zum Generalsekretär der US-Bischofskonferenz ernannt worden. Er war unter anderem dafür zuständig, die Antwort der US-Kirche auf die zahlreichen Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Kardinal Theodore McCarrick zu koordinieren. „The Pillar“-Chefredakteur JD Flynn erklärte, die Enthüllungen über Burrill seien von öffentlichem Interesse, auch wenn dieser offensichtlich nicht gegen das Gesetz verstoßen habe. Flynn verwies mit Blick auf den Zölibat auf eine „ungesunde und schädliche Kultur der Geheimhaltung und Verheimlichung“ innerhalb der Katholischen Kirche.

AFP