Google baut den Jugendschutz in seiner Websuche und bei der Videoplattform YouTube aus. Der Tech-Riese hat dazu in einem Blogpost am Dienstag mehrere Neuerungen angekündigt. Dazu gehört, dass die standardmäßige Upload-Einstellung von Youtube-Videos für Nutzer im Alter unter 18 Jahren auf „Privat“ gesetzt wird. Auf Wunsch können die Videos jedoch weiterhin auch öffentlich zugänglich gemacht werden.
Besuchte Orte Jugendlicher nicht mehr nachverfolgbar
Außerdem wird es nun möglich sein, Fotos von Minderjährigen aus der Google-Bildersuche zu entfernen. Jugendliche und ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten können auf Grundlage der Richtlinie die Entfernung der Bilder aus den Suchergebnissen beantragen. Eine weitere Neuerung ist der abgeschaltete Standortverlauf. Diese Funktion zeigt standardmäßig die besuchten Orte der Nutzer an und wird für unter 18-Jährige künftig nicht mehr aktiviert werden können.
Google verwies unter anderem auf neue gesetzliche Vorgaben in einigen Ländern, in denen man zugleich international einheitliche Nutzungseinstellungen bieten wolle. „Einige Länder führen in diesem Bereich Vorschriften ein, und während wir diese Vorschriften einhalten, suchen wir nach Möglichkeiten, konsistente Produkterfahrungen und Nutzerkontrollen für Kinder und Jugendliche weltweit zu entwickeln“, sagte Google-Produktmanagerin Mindy Brooks.
„Übermäßig kommerzielle Inhalte“ fliegen aus der YouTube Kids-App
YouTube werde auch „übermäßig kommerzielle Inhalte“ aus seiner Kids-App entfernen, „wie zum Beispiel Videos, die sich nur auf Produktverpackungen konzentrieren oder Kinder direkt dazu ermutigen, Geld auszugeben“, sagte der Leiter des Produktmanagements für Kinder und Familien, James Beser, auf der Website.
Der Konzern erweitert zudem die Sicherheitsvorkehrungen, die verhindern, dass Kindern Anzeigenkategorien gezeigt werden, die erst ab einem bestimmten Alter zulässig sind. Zudem werde für Personen im Alter unter 18 Jahren die Ausrichtung von Anzeigen basierend auf Alter, Geschlecht oder ihren Interessen in den kommenden Monaten weltweit blockiert. YouTube deaktiviert außerdem für unter 18-Jährige die automatische Wiedergabe und schaltet zugleich Pausen- und Schlafenszeiterinnerungen ein.
Große Online-Plattformen stehen seit langem unter der Beobachtung von Gesetzgebern und Aufsichtsbehörden hinsichtlich der Auswirkungen ihrer Websites auf die Sicherheit, die Privatsphäre und das Wohlbefinden junger Nutzer. Zuletzt wurden die Pläne von Facebook scharf kritisiert, eine auf Kinder ausgerichtete Version von Instagram zu schaffen.