Die Konsumstimmung der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher ist im November stabil geblieben - auf weiterhin niedrigem Niveau. Sie sind etwas weniger pessimistisch mit Blick auf die allgemeine Konjunkturerwartung und die Entwicklung ihres Einkommens, wie die monatliche Umfrage des Marktforschungsunternehmen GfK ergab. Die Neigung zu größeren Anschaffungen ist „minimal“ geringer als im Oktober.
Erwartete Lohnerhöhungen und Beschäftigungslage hellen Stimmung auf
Für das Konsumklima im November errechnete die GfK einen Indexwert von minus 41,9 Punkten, das ist ein Anstieg um 0,9 Zähler im Vergleich zum Vormonat Oktober. Für Dezember prognostiziert das Institut einen weiteren Anstieg um 1,7 Punkte auf minus 40,2 Punkte.
Demnach hat sich insbesondere die Angst der Menschen vor stark steigenden Energiepreisen zuletzt „etwas abgeschwächt“. Auch die „anhaltend stabile Beschäftigungslage“ sowie die Hoffnung auf Tariferhöhungen wie jüngst in der Metallbranche trage zu einer gewissen Stimmungsaufhellung bei, erläuterte am Freitag GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Der Index zu den Einkommenserwartungen stieg im November um 6,2 Punkte auf minus 54,3 - und erhöhte sich damit zum zweiten Mal in Folge. Bei den Konjunkturaussichten der Verbraucher gab es im November ein Plus von 4,3 Punkten auf minus 17,9 Zähler. Der Index der Anschaffungsneigung sank im Monatsverlauf - und zwar um 1,1 Punkte auf nun minus 18,6 Punkte.
Rezession scheint unvermeidbar
Alle Werte befinden sich weit unter den Vergleichsständen des Vorjahresmonats, wie die GfK betonte. Insgesamt gehe der Pessimismus der Verbraucherinnen und Verbraucher zwar zurück. Eine spürbare Erholung des Konsumklimas sei allerdings erst zu erwarten, wenn Zweifel an einer problemlosen Energieversorgung schwänden und die hohe Inflation zurückgehe.
Der private Konsum ist eine wichtige Stütze der Konjunktur. Laut GfK sind sich die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher mit den Ökonomen einig, dass „eine Rezession in naher Zukunft nicht mehr zu vermeiden ist“. Auch der private Konsum werde daher 2023 keinen Beitrag zur Konjunktur leisten.
Die GfK führt für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima monatlich Interviews mit Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 3. bis 14. November rund 2000 Menschen befragt.
25 Nov. 2022
AFP
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