Gewerkschaftsbund warnt: Wohnungsnot führt zu unbesetzten Stellen / Photo: DPA (dpa)
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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Wohnungskrise und fordert mehr Investitionen. „Die Wohnungskrise ist Gift für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Entwicklung“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Sieben Millionen Mieterhaushalte seien durch hohe Wohnkosten finanziell überbelastet.

„Unter den hohen Mieten leidet zunehmend auch die Wirtschaft, da Beschäftigte den Umzug scheuen und offene Stellen unbesetzt bleiben“, mahnte Körzell. „In dieser Situation verfehlt die Bundesregierung ihre Wohnungsbauziele meilenweit.“ An diesem Montag treffen sich Vertreter der Wohnungswirtschaft im Kanzleramt mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bauministerin Klara Geywitz (beide SPD), um über Wege aus der Wohnungsnot zu sprechen.

Körzell pochte auf mehr Investitionen. „Anstatt der Bauwirtschaft auf die Beine zu helfen und damit vorhandene Baukapazitäten am Markt zu halten, legt die Ampel einen völlig kontraproduktiven Sparhaushalt vor“, kritisierte er. Dabei sei klar, dass die Regierung ohne hohe Investitionen in den Wohnungsbau die Arbeit ihres eigenen Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum konterkariere. „Da sich private Bauherren immer mehr zurückhalten, muss die öffentliche Hand jetzt endlich massiv investieren, damit der Wohnungsbau nicht zum Erliegen kommt und Baukapazitäten erhalten bleiben“, sagte der Gewerkschafter.

Bis zu eine Million fehlende Wohnungen bis 2025

Angesichts einbrechender Aufträge für die Wohnungswirtschaft haben Verbände vor einer erheblichen Wohnungsnot gewarnt. Im schlimmsten Fall könnten in Deutschland bis 2025 im schlimmsten Fall zwischen 900.000 und einer Million Wohnungen fehlen, sagte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft (GdW).

„Im Jahr 2024 könnten gut 200.000 Wohnungen gebaut werden. Im Jahr 2025 könnte die Zahl der fertiggestellten Wohnungen sogar unter 200.000 fallen“, wenn die Bundesregierung nicht gegensteuere, so Gedaschko. Er forderte die Bundesregierung auf, als „ersten Schritt“ die Mehrwertsteuer für Baumaterialien und Dienstleistungen von 19 auf sieben Prozent zu senken.

TRT Deutsch und Agenturen