Nach dem Bekanntwerden von Rassismus-Vorwürfen gegen die städtische Bremer Wohnungsbaugesellschaft Brebau im Zusammenhang mit der Vergabepraxis hat das Unternehmen nicht „autorisierte Prozesse“ eingeräumt. Diese seien bei ersten Aufklärungsschritten festgestellt und gestoppt worden, betonte Geschäftsführer Bernd Botzenhardt am Donnerstag in einer Presseerklärung.
Nach Recherchen von Radio Bremen und dem NDR-Fernsehmagazin „Panorama“ soll die Brebau GmbH ihre Mitarbeitern damit betraut haben, auf Anweisung spezielle Notizen über Wohnungsinteressierte anzufertigen. Mit besonderen Kürzeln sei dabei etwa vermerkt worden, ob die Wohnungsbewerber schwarz sind, ein Kopftuch tragen, mit der deutschen Kultur vertraut sind und ob sie „westlich integriert“ sind.
Außerdem sollte notiert werden, wie gut sie die deutsche Sprache beherrschen und ob sie ein gepflegtes Erscheinungsbild haben. Den Recherchen zufolge habe die Brebau zudem eine „Zielgruppendefinition“ mit der Abkürzung E40 für „People of Color“ erstellt, wozu auch Sinti und Roma, Bulgaren und Rumänen gezählt wurden.
Botzenhardt bestätigte die Existenz von „Mitarbeiternotizen mit einer vermeintlichen Zielgruppenbeschreibung anhand von Abkürzungen“. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, würden arbeitsrechtliche Maßnahmen ergriffen werden. Er kündigte eine vollständige Aufklärung und Überprüfung der betreffenden internen Prozesse an.
Finanzsenator Strehl betonte als Aufsichtsratsvorsitzender, er nehme die Vorwürfe sehr ernst. Strukturelle diskriminierende Verfahrensweisen müssten aufgedeckt werden. SPD-Fraktionschef Mustafa Güngor forderte eine externe Untersuchung, um die Vorwürfe aufzuklären.
Agenturen
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