Laut dem Europarat ist Rassismus gegen Muslime ein „wachsendes Problem“ in Europa. Die Politik müsse das Problem des wachsenden antimuslimischen Rassismus erkennen, forderte Daniel Höltgen, Sonderbeauftragter für diesen Bereich im Europarat, am Dienstag einem Bericht des Nachrichtenportals „IslamiQ“ zufolge. Rassismus und Diskriminierung würden sich zunehmend gegen eine beträchtliche und wachsende muslimische Gemeinde in Europa richten.
„Das müssen wir in den Griff bekommen“, appellierte Höltgen. Letztlich gehe es um die Frage, „wie wir in europäischen Demokratien mit Minderheiten umgehen“, sagte der Sonderbeauftragte bei einer Fachtagung. In diesem Zusammenhang verwies der Höltgen auf jüngst veröffentlichte Empfehlungen der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) zur Bekämpfung von antimuslimischem Rassismus.
Laut Mathias Rohe vom Expertenkreis Muslimfeindlichkeit, einem Gremium des Bundesinnenministeriums, geht es dabei vor allem um „strukturelle und zum Teil unbewusste Diskriminierungserscheinungen“. Diese Entwicklungen würden sich nicht alleine mit Begriffen wie Islamfeindlichkeit oder Islamophobie erklären. Ein erheblicher Anteil der muslimischen Gemeinde werde auf dem Arbeits- und Mietmarkt immer noch benachteiligt, erklärte Rohe.
Mehr dazu: Hannover: Rassistische Drohbriefe an Üstra-Angestellte verschickt
8 Juni 2022

Europarat: Rassismus gegen Muslime ein „wachsendes Problem“
Rassismus gegen Muslime stellt dem Europarat zufolge ein „wachsendes Problem“ in Europa dar. Die Politik müsse sich dem Problem stellen, forderte dessen Sonderbeauftragter Höltgen. Es gehe um die Frage des europäischen Umgangs mit Minderheiten.
TRT Deutsch
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