In weniger als einem Jahr sind vier Moscheen in Dortmund das Ziel von rassistischen Angriffen geworden. Ein versuchter Brandanschlag in Eving, eine angedrohte Messerattacke in Scharnhorst, ein Schweinekopf in Eving und zwei Hakenkreuz-Schmierereien im Union-Viertel – die Anschläge auf Dortmunder Moscheen häufen sich. Die „Ruhr“-Nachrichten berichteten zuerst darüber.
Viele Gemeindemitglieder der Moscheen seien sehr besorgt über die Zunahme der Angriffe, teilte Emre Güleç vom Bündnis für Vielfalt und Toleranz (BVT) in der Ratssitzung vom 17. Februar mit. Die gesamte muslimische Gemeinde in Dortmund fordere mehr Schutz.
Als Reaktion darauf verabschiedete der Stadtrat mit breiter Mehrheit eine Resolution, eingebracht von der SPD-Fraktion. Der Dortmunder Rat verurteilte rassistische und islamfeindliche Angriffe auf Moscheen. Für das Engagement unterschiedlicher demokratischer Akteure, die seit Jahren Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bekämpften, bedankte sich der Rat.
662 Straftaten gegen Muslime im Jahr 2021
Die Zahl der islamfeindlichen Straftaten ist erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Die Behörden verzeichneten im vergangenen Jahr bundesweit 662 Straftaten gegen Muslime und deren Einrichtungen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor.
Im Jahr 2020 registrierten die deutschen Sicherheitsbehörden laut Bundesinnenministerium 929 islamfeindliche Straftaten. Die abschließenden Zahlen für das vergangene Jahr könnten noch höher liegen, da in den nächsten Wochen Nachmeldungen zu erwarten seien. Die Daten werden seit 2017 in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst, damals wurden 969 solcher Straftaten gezählt. 2018 waren es demnach 824, im Jahr darauf 884.
Bei den Tätern handelt es sich der Regierungsantwort zufolge überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze gegen Muslime oder muslimische Geflüchtete im Internet, Drohbriefe und Angriffe auf Musliminnen und Muslime auf der Straße. Auch Sachbeschädigung und Schmierereien gehören dazu.
1 März 2022
TRT Deutsch
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