Berlin: Protest gegen Armut und Ungleichheit in Deutschland (Archivbild) (dpa)
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An einem Aktionstag gegen Armut und Ungleichheit haben sich am Samstag in Berlin mehrere hundert Menschen beteiligt. Die Umverteilung von unten nach oben nehme in Deutschland weiter zu, hieß es. Obwohl es viel Reichtum gebe, müssten immer mehr Menschen mit schlechten Löhnen und zu hohen Mieten leben. Um gegenzusteuern, seien

unter anderem ein bundesweiter Mietendeckel, die Wiedereinführung der Vermögensteuer, eine deutliche Erhöhung des Spitzensteuersatzes sowie eine Vergesellschaftung großer Wohnungsbestände und des Gesundheitswesens nötig. Die Polizei sprach am Nachmittag von schätzungsweise rund 500 Teilnehmenden in Berlin. Unter dem Motto „Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten“ waren für den Aktionstag am Samstag Demonstrationen in 17 deutschen Städten angekündigt, darunter auch in Hamburg, Bremen, Hannover, Göttingen, Wiesbaden, Kiel, Erfurt und Leipzig. Damit sollte nach Angaben der Veranstalter fünf Wochen vor der Bundestagswahl Forderungen nach eine tiefgreifenden Umverteilung der Vermögen Nachdruck verliehen werden. Zu den Protesten hatte das Bündnis „Wer hat, der gibt“ aufgerufen. „Ein Anwesen auf den Bahamas, Bermudas oder auf Saint-Bathélemy? Soll ich meine Milliarden lieber nach Malta oder Luxemburg verschieben? Welche Lobbyorganisation schützt mein Vermögen am besten und soll ich meinen Anteil an Deutsche Wohnen verkaufen?“, hieß es im Aufruf zu dem Aktionstag: „Kommt dir bekannt vor? Uns auch nicht! Unsere Lebensrealität dreht sich nicht um Privatjets, Steueroasen und Machtsicherung.“

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