In Deutschland ist einem Bericht zufolge weiterhin jedes fünfte Kind von Armut bedroht. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervor, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) zitieren. 20,2 Prozent der unter 18-Jährigen waren demnach 2020 armutsgefährdet. 2019 hatte die Quote bei 20,5 Prozent gelegen.
Deutliche Unterschiede gibt es nach den Zahlen des Bundesarbeitsministeriums zwischen den Bundesländern. In Bremen sind demnach 42 Prozent der Kinder von Armut bedroht. In Bayern sind es dagegen lediglich 12,2 Prozent. Als armutsgefährdet gelten Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von weniger als 60 Prozent des bedarfsgerechten mittleren Einkommens der Privathaushalte.
Kinderarmut ist „trauriger Skandal“
„Kinderarmut ist ein trauriger Skandal in unserem reichen Land“, sagte der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, den Funke-Zeitungen. Er forderte eine Erhöhung des Kindergeldes auf 328 Euro. „Für die ärmsten Kinder braucht es eine armutsfeste Kindergrundsicherung bis 630 Euro“, fügte Bartsch hinzu.
Das Bundesarbeitsministerium teilte in der Antwort auf die Linken-Anfrage mit, dass die von SPD, Grünen und FDP im Koalitionsvertrag vereinbarte Arbeitsgruppe zur Entwicklung der Kindergrundsicherung „in Kürze“ ihre Arbeit aufnehmen werde.
Mehr zum Thema: Hilfsorganisationen fordern Strategie zur Bekämpfung der Kinderarmut
13 März 2022
AFP
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